San Diego. Gregor Kobel ist ein Kandidat für das Kapitänsamt. Der BVB möchte den Torwart lange halten - bald soll es Klarheit geben.
Gregor Kobel sollte stillhalten, sich bitte nicht abstützen. Die Kameras waren bereits ausgerichtet auf den 1,95 Meter langen BVB-Torwart, als er zur Medienrunde in Borussia Dortmunds Mannschaftshotel erschien. Und wer sich abstützt, der tippelt zwangsläufig auf den Füßen, ohne es zu merken – und ist dann nicht mehr im Bild. Kobel legte seine Hände dann doch auf dem vor ihm aufgebauten Tisch ab. Er kriege das schon hin, ohne sich zu bewegen, versicherte der 25-Jährige.
Selbstbewusstsein hat der Schlussmann des BVB eine Menge, daher möchte der Schweizer ja auch gerne Nachfolger von Marco Reus (34) als Dortmunder Mannschaftskapitän werden. „Ich möchte der Mannschaft helfen und bin immer da, um Verantwortung zu übernehmen“, sagte Kobel. „Aber wir haben keinen Zeitplan bekommen, wann die Entscheidung fällt. Es ist auch nichts, was in den kommenden Tagen unbedingt gelöst werden muss. Wir haben da Zeit, die Mannschaft findet sich immer automatisch. Es ist auch immer ein Kollektiv, das Verantwortung übernimmt.“ Diplomatie, eine Fähigkeit, die ein Kapitän auch haben sollte, beherrscht Kobel.
Gregor Kobel: Vertragsgespräche mit dem BVB laufen
Auch die Verantwortlichen beim BVB schätzen den Torwart, nicht nur aufgrund seiner starken Leistungen in der abgelaufenen Saison, sondern auch deshalb, weil er Verantwortung übernehmen will. Die Vertragsgespräche über eine vorzeitige Verlängerung des 2026 auslaufenden Kontrakts laufen und sollen bis Jahresende abgeschlossen werden - mit einem positiven Ergebnis. Auch die Kobel-Seite strebt eine Verlängerung an.
Nach Informationen dieser Redaktion möchten die Dortmunder Gregor Kobel ein Gehalt in Höhe von zehn Millionen Euro anbieten, ihn aber nicht zum Top-Verdiener beim BVB machen. „Ich habe Leute, die sich darum kümmern und bin vollkommen auf das Sportliche konzentriert“, versicherte Kobel. Nicht nur Diplomatie kann er, sondern auch das übliche Gepoker, aber: „Ich habe mich schon immer gesagt, dass ich mich hier sehr wohlfühle. Und das hat sich nicht geändert.“