Kutaissi. Nach dem 1:1 der deutschen U21 gegen Israel wurde Youssoufa Moukoko rassistisch beleidigt. Er äußerte sich nach dem Spiel.

Es war ein bitterer Abend für die deutsche U21. Beim EM-Auftakt gegen Israel reichte es nur zum 1:1 (1:1). Und dann gab es auch noch einen Rassismus-Eklat: Die Spieler Youssoufa Moukoko vom Bundesligisten Borussia Dortmund und Jessic Ngankam sind nach ihren verschossenen Elfmetern massiv rassistisch beleidigt worden. „Wenn wir gewinnen, sind wir alle Deutsche. Wenn wir verlieren, kommen diese Affen-Kommentare. Jessic hat sie bekommen, ich habe sie bekommen. Solche Dinge gehören einfach nicht zum Fußball“, sagte der 18 Jahre alte Moukoko nach dem 1:1 (1:1) der deutschen Mannschaft zum Start in die Fußball-EM gegen Israel.

BVB-Star Youssoufa Moukoko scheitert vom Elfmeterpunkt gegen Israel.
BVB-Star Youssoufa Moukoko scheitert vom Elfmeterpunkt gegen Israel. © dpa

Sowohl der BVB-Star als auch Ngankam von Hertha BSC hatten in der Partie am Donnerstagabend in Georgien einen Elfmeter verschossen. Für Titelverteidiger Deutschland reichte es daher nur zu einem Remis zum Start in das Turnier. „Wir verschießen nicht extra, sondern versuchen, der Mannschaft zu helfen. Wenn man solche Nachrichten bekommt, das ist ekelhaft“, sagte Moukoko, der in Kamerun geboren wurde. „Dieses Mal hat es weh getan. Kein Spieler verschießt extra einen Elfmeter.“ Moukoko berichtete, er sei immer wieder mit solchen Kommentaren konfrontiert. „Langsam reicht es. Langsam ist es Zeit, dass man ein Zeichen dagegen setzt“, forderte er.

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Auch der BVB reagierte am Donnerstagabend auf die Beleidigungen gegen Moukoko. "Die Borussen-Familie steht hinter Dir, Youssoufa!", twitterte Borussia Dortmund über seinen offiziellen Kanal. Man verurteile die rassistischen Kommentare gegen Moukoko und Ngankam "entschieden".

BVB-Star erhält prompt Zuspruch

Die Kommentare nach den verschossenen Elfmetern gingen weit über das Tolerierbare hinaus. Von „Affen“ war die Rede, die „von der Palme abstammen“. Aber prompt bekam Moukoko auch Zustimmung über seinen Instagram-Account. „Scheiß auf die ganzen Rassisten. Die trauen sich nur hier, große Klappe zu haben. Eigentlich ist es der Neid, weil sie es nie so weit bringen werden wie du!“, schieb ein User.

Der 18-jährige Moukoko erwischte gegen Israel nicht seinen besten Tag. Nach dem schwach geschossenen Elfmeter nach einem Foul an Kevin Schade in der Anfangsphase vergab der Dortmunder weitere Großchancen (15./54.). Zu allem Überfluss verhinderte Moukoko durch eine Abseitsposition auch noch einen Treffer von Josha Vagnoman (37.).

Auch Bundestrainer Antonio Di Salvo verurteilte die Attacken. Man könne nicht alles im Internet kontrollieren, aber es müsse „definitiv eine Strafe her. Das ist ein Unding.“ Der Coach verteidigte seine Spieler. „Das sind Jungs, die sehr gerne für Deutschland spielen, die Deutsche sind, die alles für das Land geben“, sagte Di Salvo. Deswegen sei er auch persönlich schockiert und enttäuscht. „Jede Art von Rassismus und Diskriminierung, das ist unterste Schublade, das geht überhaupt nicht“, stellte er klar. (mit dpa)

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