Hamburg. Beim Relegations-Rückspiel zwischen dem HSV und dem VfB Stuttgart (1:3) kochen die Emotionen über. Nach dem 2:1 für den VfB kommt es zu Tumulten.

Der Aufstiegstraum des Hamburger SV ist erneut geplatzt. Am Montagabend hat der VfB Stuttgart die Hoffnungen des HSV auf die Bundesliga-Rückkehr zerstört und sich den Klassenerhalt im Nachsitzen gesichert. Vier Tage nach dem 3:0-Heimsieg gewannen die Schwaben auch das Relegations-Rückspiel mit 3:1.

HSV - VfB Stuttgart: Enzo Millot entschuldigt sich bei Hamburger Fans

Stuttgarts Enzo Millot machte mit einem Doppelpack nach dem Seitenwechsel (48. und 64.) den Deckel drauf. Im Anschluss an sein zweites Tor zog er den Zorn der HSV-Fans auf sich, als er vor der Hamburger Kurve jubelte. Die Folge waren fliegende Bierbecher von den Zuschauerrängen und eine Rudelbildung, an der alle Spieler beteiligt waren. Auch Stuttgarts Trainer Sebastian Hoeneß stürmte auf den Platz. Schiedsrichter Bastian Dankert verteilte mehrere Gelbe Karten.

Stuttgarts Enzo Millot bejubelt sein 1:2 - vor der HSV-Kurve. Anschließend kam es zu Tumulten.
Stuttgarts Enzo Millot bejubelt sein 1:2 - vor der HSV-Kurve. Anschließend kam es zu Tumulten. © dpa

Die Stuttgarter Fußball-Profis haben ihren Jubel nach dem zweiten Tor vor den gegnerischen Fans verteidigt. „Das war keine Absicht, keine bewusste Provokation, sondern die Emotion“, sagte Torschütze Enzo Millot nach dem 3:1 der Schwaben bei Sky. Bei ESPN äußerte er: „Ich möchte mich bei den Hamburger Fans entschuldigen. Das war keine Provokation für die Leute hier im Stadion, aber wenn du ein Tor machst, dann übernehmen die Emotionen manchmal, und man kann es nicht kontrollieren.“

VfB-Profi Borna Sosa: HSV-Spieler haben während des Spiels provoziert

„Das ist ein Spiel, in dem die Emotionen hoch hergehen. Das überdreht sich dann in dem Moment auf dem Platz“, sagte VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth. Abwehrspieler Borna Sosa äußerte, die HSV-Profis hätten durchgehend während der Partie provoziert. „Wir sind eine faire Mannschaft, wir machen solche Sachen nicht. Wir wollen Fußball spielen.“

Die HSV Profis trauern im Mannschaftskreis, im Hintergrund feiern die Fans des VfB Stuttgart mit viel Pyro den Bundesliga-Verbleib - bewacht von der Polizei.
Die HSV Profis trauern im Mannschaftskreis, im Hintergrund feiern die Fans des VfB Stuttgart mit viel Pyro den Bundesliga-Verbleib - bewacht von der Polizei. © AFP

Sonny Kittel (6. Minute) brachte die Hamburger vor 55 500 Zuschauern zwar früh in Führung. Doch Millot (48. und 64.) drehte die Partie in der zweiten Halbzeit, bei seinem zweiten Tor dank eines folgenschweren Fehlers von HSV-Torwart Daniel Heuer Fernandes. Auch Silas Katompa Mvumpa (90.+7) traf noch. Der VfB feierte nach einer höchst durchwachsenen Saison den Klassenerhalt. (fs mit dpa)