Gelsenkirchen. Beim Gegentor zum 0:1 in Hamburg hat sich Justin Heekeren einen Fehler geleistet. Schalkes Torwart gibt sich selbstkritisch und zeigt eine tolle Reaktion

Es war ein Schritt mit Folgen. Weil Justin Heekeren vom FC Schalke 04 damit gerechnet hatte, dass HSV-Profi Marco Richter einen Freistoß aus zentraler Position über die Mauer schlenzen würde, machte der Torwart der Königsblauen einen Schritt hinter die Mauer. Richter aber überraschte Heekeren mit einem Schuss ins Torwarteck und der Schalker hatte deshalb keine Chance, mehr noch an den Ball zu kommen.

Dass der Gegentreffer zum 0:1 auf seine Kappe geht, weiß Heekeren selbst. „Ich darf da einfach nicht spekulieren, darf den Schritt nicht rüber gehen“, sagte er der WAZ nach Schlusspfiff. Weil der Freistoß aus rund 20 Metern in zentraler Position ausgeführt wurde, war rund um die Mauer jedoch viel los – und Heekeren wurde die Sicht auf den Schützen genommen. Als Ausrede will der Torwart das aber nicht gelten lassen. „Trotzdem darf ich nicht spekulieren“, stellt er klar.

Ein 2:2 nach 0:2-Rückstand: Justin Heekeren (rechts) und die restlichen Schalker Profis gehen nach dem Abpfiff in Hamburg Richtung Kurve.
Ein 2:2 nach 0:2-Rückstand: Justin Heekeren (rechts) und die restlichen Schalker Profis gehen nach dem Abpfiff in Hamburg Richtung Kurve. © Max Ellerbrake / firo Sportphoto | Max Ellerbrake

Schalkes Heekeren: „Vielleicht haben wir die Gegentore gebraucht“

Trotz seines Fehlers und eines weiteren Gegentreffers vor der Pause wurde Heekeren im Spielverlauf noch zu einem wichtigen Faktor für die Schalker. Denn statt sich verunsichern zu lassen, zeigte der 23-Jährige noch einige gute Paraden in der Schlussphase. Vor allem gegen Davie Selke und Silvan Hefti hielt er zweimal sehr gut. „Wenn mal ein Fehler passiert, darf man sich davon nicht beeinflussen lassen“, erklärt Heekeren. „Das ist mir gut gelungen. Im Endeffekt kann ich das 2:2 noch festhalten. Daher überwiegt bei mir nach dem Spiel das Positive.“

Ähnlich ging es auch seinen Schalker Teamkollegen – denn nach 0:2-Rückstand haben sich die Gelsenkirchener zurück ins Spiel gearbeitet und in Hamburg tatsächlich noch einen Punkt geholt. Von der chronischen Auswärtsschwäche war nichts zu spüren. „Wir haben gezeigt, dass wir eine Mannschaft sind, die intakt ist“, sagt Heekeren. „Vielleicht haben wir die Gegentore gebraucht, um wach zu werden.“ Ähnlich äußert sich auch Ron Schallenberg, der das Gegentor zum 0:2 durch einen schlimmen Fehlpass verschuldet hat. „Wir hatten nichts mehr zu verlieren“, sagte er.