Augsburg. Nach dem 0:3 im DFB-Pokal in Augsburg war Schalke-Trainer Kees van Wonderen nur bedingt enttäuscht. Woran das lag.
Er hatte soeben auch sein drittes Spiel als Trainer des FC Schalke 04 verloren und hätte jeden Grund gehabt, traurig zu wirken, enttäuscht, zerknirscht. Doch Kees van Wonderen, schon nach drei Wochen heftig in die Kritik geraten, wirkte verhalten optimistisch, als er das 0:3 (0:1) in der zweiten DFB-Pokalrunde beim Bundesligisten FC Augsburg analysierte. „Ich hasse es zu verlieren. Das tut immer weh. Aber wie sich die Jungs heute gezeigt haben, dass sie zu 100 Prozent in den roten Bereich gegangen sind: Mehr kannst du nicht verlangen. In der zweiten Halbzeit waren wir nahe dran, ein Unentschieden zu erzielen.“
Schalke: Heekeren sieht unglücklich aus
Doch dazu kam es nicht, weil Alexis Claude-Maurice (26.), Arne Maier (87.) und Samuel Essende (90.) drei Tore für Augsburg erzielten. „Drei Kacktore“, wie van Wonderen anmerkte. Beim ersten Gegentor sah Schalkes Torwart Justin Heekeren unglücklich aus, da der Schuss des Augsburgers in einem Rasenloch hoch aufsprang und über seine Arme hinweg ins Tor flog. „Das war ein Platzfehler. Normalerweise fängt der Torwart den Ball sicher, durch den Platz fliegt er hoch ins Tor. Was soll Justin machen? Das ist unglücklich“, sagte van Wonderen und nahm dadurch seinen Torwart in Schutz. Beim zweiten Gegentor fälschte Felipe Sanchez einen Freistoß unhaltbar ab, der Schütze des dritten Tores stand im Abseits. Da es in der zweiten Pokalrunde keinen Video-Assistenten gibt, hatte der Treffer Bestand.
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Auf die Torwart-Entscheidung, die im Anschluss an das folgende Zweitliga-Auswärtsspiel beim SSV Ulm 1846 (Freitag, 18.30 Uhr/Sky) bevorsteht, hat der Fehler keinen Einfluss, das hatte van Wonderen schon vor dem Pokalspiel angedeutet. Auch die Eindrücke beim Training würde er einfließen lassen, wenn er entscheidet, ob Heekeren oder Thorben Hoffmann dauerhaft Schalkes Nummer 1 wird.
Erstklassig fand der Trainer die Leistung der Schalker Fans, die rund 600 Kilometer zurücklegten, um in Augsburg dabei zu sein – an einem Dienstagabend, trotz aussichtsloser Erfolgsperspektive. „Ich hatte schon vor dem Spiel Gänsehaut. Die Fans waren zwar enttäuscht vom letzten Spiel, sind aber wieder so zahlreich vertreten in Augsburg, vor dem Spiel aber so hinter der eigenen Mannschaft zu stehen, das zeigt, dass die Fans die Spieler niemals im Stich lassen. Es liegt an uns, das zurückzugeben. Was wir heute gezeigt haben, ist ein Anfang – natürlich stimmte das Ergebnis nicht. Wir müssen die Schalke-Fans stolz machen“, sagte van Wonderen. Nächste Chance: am Freitag in Ulm.
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