Gelsenkirchen. Der FC Schalke 04 verliert trotz einer 3:0-Führung mit 3:5 gegen Darmstadt 98. Kapitän Kenan Karaman fehlen die Worte und lässt Trainerfrage offen.
Kenan Karaman war niedergeschlagen. „Mir fehlen die Worte“, sagte der Kapitän des FC Schalke 04 nach einer desaströsen 3:5-Pleite gegen Darmstadt 98 - und das trotz einer 3:0-Führung im Heimspiel. Die „Lilien“ hatten den Gelsenkirchenern im zweiten Durchgang im wahrsten Sinne des Wortes den Stecker gezogen und sorgen so mitunter für das Aus des S04-Trainers Karel Geraerts.
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„Es geht mir schlecht“, sagte der Trainer selbst bei Sky zu seiner Gefühlslage. Dabei sah es vor allem nach der ersten Halbzeit stark danach aus, als würde seine Mannschaft ihm einen großen Gefallen tun und die Kritiker zumindest für ein paar Tage verstummen lassen. Doch dann brach Schalke auf nahezu unerklärlicher Weise ein, Darmstadt drehte die Partie. „Die zweite Halbzeit war nicht gut“, sagte Geraerts. Sein Kapitän Karaman wurde da deutlicher. „Wahnsinn, dass wir das Spiel noch hergeben. Das darf uns niemals passieren. Wir haben die zweite Halbzeit abgeschenkt. Wir standen viel zu tief, hätten mehr pressen müssen. Ich habe keine Worte, kein Verständnis. Das müssen wir sacken lassen.“
Geraerts zur eigenen Zukunft: „Verein ist wichtiger“
Es ist ein massiver Rückschlag für den FC Schalke, der nun nach sechs Spieltagen gerade einmal vier Punkte auf dem Konto hat. Die Erwartungshaltung vor der Saison war deutlich höher, der Trainer Geraerts wackelt nun noch mehr, als ohnehin schon. Angesprochen darauf, ob Geraerts sich selbst noch in Sicherheit wiegt, wiegelte er ab. „Ich bin nicht die wichtigste Person auf Schalke. Der Verein ist wichtiger“, sagte der Belgier.
Ein Treuebekenntnis zu ihm wollte auch Karaman nicht abgeben. „Der Trainer ist über ein Jahr hier, ich habe ihn immer unterstützt“, sagte der türkische Nationalspieler. Ob Gaererts weiterhin Trainer bleibt? „Das ist jetzt nicht meine Baustelle“, sagte er.
Wie aber geht Schalke nun mit der Situation um? „Jetzt ist die Frage, ob wir draufhauen oder das analysieren“, so Karaman. Er fordert, dass alle im Vereine „Ruhe bewahren.“ Schließlich habe die Mannschaft zumindest in der ersten Halbzeit das gut umgesetzt, was der Trainer von ihnen verlangte. „Es ist unerklärlich, was passiert ist“, sagte Karaman mit dem Wissen, was nun auf Schalke passieren wird. „Es kann ungemütlich werden, ich denke, dass wir da wieder rauskommen.“