Karlsruhe. Sanchez und Wasinski haben ihre Chance in Karlsruhe nicht genutzt. Schalkes Trainer Geraerts ist genervt und kritisiert die beiden 20-Jährigen.

Die Abwehrsorgen bei Schalke 04 werden immer dramatischer. Obwohl Trainer Karel Geraerts beim Auswärtsspiel in Karlsruhe die Defensive umgebaut und in der Startelf auf die beiden Innenverteidiger-Talente Martin Wasinski und Felipe Sanchez (beide 20) gesetzt hat, offenbarten die Königsblauen bei der 0:2-Niederlage mal wieder große Schwächen. Nach fünf Spieltagen stehen die Schalker schon bei elf Gegentoren.

Die beiden Sommer-Neuzugänge Wasinski und Sanchez hatten gerade in der zweiten Halbzeit große Probleme mit den KSC-Stürmern Budu Zivzivadze und Fabian Schleusener. In den Zweikämpfen waren die Schalker gegen das Duo teilweise chancenlos. Bezeichnend dafür war der Treffer zum 0:1 kurz vor der Pause. Nach einer hohen Hereingabe verlor Sanchez gleich zwei Zweikämpfe. Dann verpasste es Wasinski, den Ball zu klären, schlug stattdessen eine Kerze und rutschte dann ins Leere. Auch Rechtsverteidiger Adrian Gantenbein (23) machte keine gute Figur und rutschte weg. Pleiten, Pech und Pannen bei den Schalkern.

Schalke-Trainer Geraerts ärgert sich über Abwehrverhalten

Es war eine Szene, die Karel Geraerts wüten ließ. „Das ist ohne Kommentar“, sagte der Trainer, der von seinen Verteidigern Geradlinigkeit und resolute Klärungsaktionen verlangt, bei Sky. „Das waren Erwachsene gegen Jugendspieler, schlecht verteidigt.“ Deutliche Kritik an den 20-Jährigen im Schalker Abwehrzentrum!

Auch Kenan Karaman war sichtlich genervt von der Entstehung des ersten Gegentores. „Das ist Wahnsinn und schwer zu erklären“, sagte der S04-Kapitän. „Fünf Spieler von uns sind da, der Ball tippt sogar zweimal auf. Da müssen wir energischer klären.“ Dass die Mannschaft neu zusammgestellt ist, sei für Karaman keine Entschuldigung für die wiederkehrenden Abwehrfehler, die zu Gegentoren führen. „Der Lernprozess der jungen Spieler muss schnell vorangehen“, so der 30-Jährige. „Das ist Profifußball, man kann sich nicht immer hinter dem Argument verstecken, dass sie noch jung sind. Auch sie müssen es lernen.“

Doppelt brisant sind diese Aussagen mit Blick auf die Entwicklungen während der Länderspielpause, in der Kaderplaner Ben Manga öffentlich die vorangegangenen Aufstellungen von Geraerts hinterfragt hatte. Dabei ging es speziell um den Argentinier Felipe Sanchez, der zuvor nur in einem von vier Ligaspielen verteidigen durfte. „Wer gegen Boca Juniors aufläuft, der kann was...“, sagte Manga vielsagend über Sanchez, der in Argentinien schon gegen Top-Teams spielen durfte.

Nach der Schalker 0:2-Niederlage in Karlsruhe enttäuscht: Felipe Sanchez, Martin Wasinski und Ron Schallenberg (von links).
Nach der Schalker 0:2-Niederlage in Karlsruhe enttäuscht: Felipe Sanchez, Martin Wasinski und Ron Schallenberg (von links). © Marcel Engelbrecht/firo Sportphoto | Marcel Engelbrecht

Schalke-Trainer Geraerts reagiert auf Journalisten-Frage

Nach der Manga-Kritik hatte Geraerts in Karlsruhe tatsächlich auf die beiden hochgelobten Verpflichtungen des Kaderplaners gesetzt – und beide wackelten gewaltig. Auch in der zweiten Halbzeit waren sie viel zu weit weg von ihren Gegenspielern und wirkten überfordert. Als der Trainer bei der Pressekonferenz von der WAZ auf diese vermeintlich überraschenden Aufstellungen angesprochen wurde, reagierte er gereizt. „Ich weiß nicht, ob das überraschend war. Sie (die Journalisten, Anm. d. Red.) sagen ja seit Wochen, dass beide spielen müssen.“

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Geraerts erklärte mit Blick auf Sanchez und Wasinski, dass er seinem Credo auch in dieser Woche treu geblieben sei – und die Spieler aufgestellt habe, die sich im Training angeboten haben. Weil Ibrahima Cissé wegen einer Erkältung nicht komplett fit war und Abwehrchef Tomas Kalas weiterhin ausfällt (Aufbautraining nach Entzündung der Patellasehne), fiel seine Wahl auf die beiden 20-Jährigen. Trotzdem mahnte der Coach: „Sie müssen ihre Chance auch nutzen.“

In Karlsruhe ist das weder Martin Wasinski noch Felipe Sanchez gelungen…

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