Mönchengladbach. Borussia Mönchengladbach und Weltmeister von 2014 lösen Vertrag auf. Christoph Kramer bedankt sich bei seinen ehemaligen Teamkollegen.
Er wirkt erst noch gefasst. Grinst in die Kamera, die ihm in den vergangenen Wochen und Monaten immer vertrauter wurde: Christoph Kramer hat zuletzt vor allem als TV-Experte von sich reden gemacht. Seine lockere Art, gepaart mit deutlicher Kritik und sachlichen Analysen ließ ihn auch während der Heim-EM wieder zu einem der authentischsten Fußball-Experten beim ZDF werden - wie schon bei der Winter-WM in Katar.
Auf dem Platz hingegen sorgte der Mittelfeldspieler hingegen zuletzt für deutlich weniger Aufsehen. Sein Vertrag beim Bundesligisten Borussia Mönchengladbach, eigentlich bis 2025 datiert, wird aufgelöst, wie Kramer selbst in einem Instagram-Video verkündete.
Unter Tränen: Christoph Kramer verabschiedet sich
„Ich habe manchmal den Hang zur Albernheit, wenn ich traurig bin“, sagt Kramer noch mit seiner bekannt flapsigen Art, doch kurz darauf bricht es aus dem 33-Jährigen heraus. „Ich habe mir vorgenommen, nicht zu weinen“, sagt er, doch in den folgenden Minuten fließen ihm doch zahlreiche Tränen über das Gesicht, während er sich an seine Anfangszeiten im Borussia-Park erinnert: Insgesamt zehn Jahre lief Kramer für die Fohlen auf.
Einige Mitspieler haben in dieser Zeit besonderen Eindruck bei ihm hinterlassen: „Ich hatte das große Glück in diesen über zehn Jahren, die ich bei der Borussia gespielt habe, dass wir einen Kern hatten eine Mannschaft, die eine Ära geprägt hat.“ Lars Stindl, Oscar Wendt, Tony Jantschke, Patrick Herrmann, Jonas Hofmann, Alessane Plea, Tobias Sippel, „der schöne“ Yann Sommer - viele seiner ehemaligen Teamkollegen hob Kramer noch einmal namentlich hervor, „auch wenn ich sicherlich jemanden vergessen habe, sonst wäre es auch keine Aufzählung. Das waren Menschen, die das ganze für mich wirklich besonders gemacht haben.“
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Emotionale Worte von Christoph Kramer
„Das Ding hier war mein Leben. Es hat sich für mich angefühlt wie Zuhause. Heute fließen noch Tränen, weil es noch so frisch ist. Aber ab morgen überwiegt die Freude. Es war mir eine Ehre meinen Kopf und meine Knochen hier hinzuhalten“, beendet Kramer seine Videobotschaft doch noch mit einem Lächeln.
Unter Trainer Gerardo Seoane gehörte Kramer zuletzt nicht mehr zum inneren Teamzirkel. In der Kabine hatte sein Wort aber noch immer viel Gewicht.