Dortmund. Carney Chukwuemeka feiert ein beachtliches Bundesliga-Debüt für Borussia Dortmund. BVB-Trainer Niko Kovac ist voll des Lobes.

So richtig viel konnte Emre Can nicht über Carney Chukwuemeka erzählen. Das hatte mehrere Gründe. Erstens fehlte ist Chukwuemeka ja erst Anfang Februar vom FC Chelsea ausgeliehen worden. Zweitens fehlte der 21-Jährige auch noch mit leichten Knieproblemen. Und drittens hatte Borussia Dortmund aufgrund der intensiven Champions-League-Wochen kaum Einheiten zusammen. Am Samstagabend gegen Union Berlin (6:0), aber hatte Chukwuemeka „sehr gute Aktionen“, lobte Can.

Ab der 69. Minute gab der Engländer sein Bundesliga-Debüt, wurde für Giovanni Reyna eingewechselt. Und in diesen etwas mehr als 20 Minuten Spielzeit hinterließ Chukwuemeka Eindruck. Da war seine erste Szene, in der der Mittelfeldmann zwei Köpenicker aussteigen ließ und den Ball in die Schnittstelle spielte. Der Pfosten verhinderte nach Karim Adeyemis Schuss die erste Torbeteiligung des Neuen. Beim 4:0 dann hatte Chukwuemeka seinen Moment. Aus der Drehung beschleunigte er das Spiel, schüttelte den herausstürmenden Verteidiger Diogo Leite ab. Pass heraus zu Maximilian Beier im richtigen Moment, der legte ab auf Serhou Guirassy – ein perfekter Angriff (80.).

BVB: Mit mehr Spielzeit wäre Chukwuemeka nicht gekommen

Als „sensationell gut“ bezeichnete Trainer Niko Kovac Chukwuemekas erste Spiel im deutschen Oberhaus. „Wie er den Ball annimmt, wie er ihn mitnimmt, wie er sich sofort in Spielrichtung dreht, das ist schon einzigartig“, schwärmte Kovac, der darüber hinaus die gute Beschleunigung und Technik erwähnte. Gepaart mit seiner Physis erinnerte der 1,87 Meter große Chukwuemeka nicht nur wegen seiner englischen Herkunft schon ein bisschen an den gleichaltrigen Jude Bellingham, von 2020 bis 2023 Antreiber des BVB. „Er wird uns“, sagte Kovac, „viel Freude machen, wenn er gesund bleibt.“

Inzwischen Leistungsträger bei Real Madrid: Ex-BVB-Star Jude Bellingham.
Inzwischen Leistungsträger bei Real Madrid: Ex-BVB-Star Jude Bellingham. © AFP | OSCAR DEL POZO

Zu dieser Erkenntnis konnte man bereits kommen, obwohl Chukwuemeka „natürlich noch der Rhythmus fehlt“, wie Sportdirektor Sebastian Kehl anmerkte. In Chelseas XXL-Kader hat er keine Minute in der Premier League gespielt. „Aber ansonsten hätten wir ihn in dieser Situation auch nicht bekommen.“ Freuen kann sich der BVB kurzfristig darüber, dass nun wieder Konkurrenzkampf herrscht im Dortmunder Mittelfeld, wo nur Felix Nmecha ausfällt – dafür noch einige Wochen bis Ende März. Spielmacher Julian Brandt soll schnell nach Muskelproblemen zurückkehren. „Der Trainer kann aus dem Vollen schöpfen, und das werden wir auch brauchen“, sagte Kehl.