Stuttgart. Der BVB ist beim 1:5 in Stuttgart komplett unterlegen. Waldemar Anton vermisst die Basics, Trainer Nuri Sahin findet deutliche Worte.
Waldemar Anton hatte keinen angenehmen Abend erlebt: Mit Borussia Dortmund war er beim VfB Stuttgart mit 1:5 (0:2) untergegangen, zudem hatten die VfB-Fans den Innenverteidiger bei jeder Aktion gnadenlos ausgepfiffen und teils übel beleidigt. Sie nehmen es der einstigen Stuttgarter Identifikationsfigur noch immer übel, dass er kurz nach einer Vertragsverlängerung mit Treueschwüren im Sommer zum BVB übergelaufen war. „Ich habe gewusst, was auf mich zukommt und hoffe, dass das jetzt vorbei ist mit der ganzen Geschichte“, sagte Anton nach dem Spiel. „Die Fans haben ja das bekommen, was sie wollten, ich hoffe, jetzt ist es in Ordnung.“
Viel mehr als die Pfiffe wurmte Anton ohnehin die Demütigung, die er mit seinem neuen Klub an alter Wirkungsstätte erlebt hatte: „Wir haben kein gutes Spiel gemacht, die Basics haben einfach gefehlt“, haderte er. „Mit Ball war es phasenweise ganz okay, aber defensiv war es nichts. So ein Spiel darf uns nie wieder passieren.“
Es war eine Steilvorlage, die Trainer Nuri Sahin dankbar aufnahm – immerhin nach dem Spiel klappte das mal. Insbesondere die Zweikampfführung hatte dem BVB-Trainer gar nicht gefallen: „Egal welche Taktik: Wenn die Basics nicht stimmen, passiert so etwas“, kritisierte er. „Das war heute von der ersten bis zur letzten Minute gar nichts.“ Daher sei das Ergebnis „ernüchternd und absolut verdient.“
BVB-Trainer Nuri Sahin erwartet Reaktion gegen VfL Bochum
Der Leistungseinbruch kam für Sahin aus heiterem Himmel: „Ich hatte gestern das Gefühl, dass die Jungs gut trainiert haben, sie waren scharf“, meinte er. „Das habe ich nicht kommen sehen.“ Entsprechend bedient war der 36-Jährige. „Du kannst als Borussia Dortmund nicht so auftreten. Das war die erste Nichtleistung unter mir als Trainer, daraus werden wir die Lehren ziehen und es schnellstmöglich abstellen.“
Bis Freitag sollte das geschafft sein, dann ist der VfL Bochum zu Gast in Dortmund (20.30 Uhr/DAZN). „So ein Gesicht will ich nie wieder sehen“, meinte Sahin noch. „Ich bin sicher, dass wir gegen Bochum anders auftreten, denn das kann ich nicht akzeptieren.“