Dortmund. Jürgen Klopp stand an der Linie, Nuri Sahin auf dem Feld. Mittlerweile ist auch der ehemalige BVB-Spielmacher Trainer. Klopp gibt ihm Rückenwind.
Als Spieler waren Nuri Sahins Qualitäten bei Borussia Dortmund unbestritten. Dass er auch zwei Jahre nach seinem Karriereende bei Antalyaspor in der Türkei nichts verlernt hat, bewies er am Samstagnachmittag beim Abschiedsspiel für Jakub „Kuba“ Blaszczykowski und Lukasz Piszczek. Hacken-Pass auf Gonzalo Castro, Lauf durch die Abwehrkette, Ballmitnahme an Neven Subotić vorbei und dann der elegante Lupfer über Roman Weidenfeller hinweg ins Tor. Sahin könnte bestimmt noch in der Regionalliga auflaufen. Doch mittlerweile ist er Trainer und hat höhere Ambitionen.
Seit dem Sommer ist er hauptverantwortlich für Borussia Dortmund und hat mit dem BVB einen soliden Saisonstart hingelegt. Dass es Sahin mal auf die große Trainerbühne schaffen würde, war für einen seiner prominenten Vorgänger absehbar: „Überraschend ist höchstens, dass er es schon so früh geschafft hat. Aber Nuri war immer in bisschen früher dran. Er macht das super“, sagte Jürgen Klopp. Der Dortmunder Meistertrainer von 2011 und 2012 war am Samstag ebenfalls zugegen und kehrte noch einmal an die Seitenlinie zurück.
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BVB: Viele ehemalige Klopp-Spieler schon im Trainergeschäft
Sahin war Teil der Meistermannschaft von 2011, zog damals im zentralen Mittelfeld die Fäden. Auch Spieler wie Marcel Schmelzer und Lukasz Piszczek, die jetzt ähnliche Wege einschlagen, waren dabei. „Viele meiner ehemaligen Schützlinge sind auf dem Weg ins Trainergeschäft. Ich kann mir das nur so erklären, dass sie sich nach der Zeit mit mir denken: ‚Wenn der das kann, kann ich das auch.‘ Ich freue mich sehr, ihnen dabei zuzuschauen“, sagte Klopp süffisant. Auch Mats Hummels traue er nach dessen aktiver Spielerkarriere den Sprung ins Trainergeschäft zu.
Zunächst hat sich der 35-Jährige aber noch dem italienischen Topklub AS Rom verschrieben. Den BVB hatte er zuvor nicht gerade geräuschlos verlassen. Zu einer Zusammenarbeit mit seinem ehemaligen Teamkollegen Sahin kommt es erstmal nicht. Piszczek dagegen steht als dessen Co-Trainer an der Seitenlinie. „Vielleicht kommt sein Tor in die nächste Videoanalyse. Das muss er entscheiden“, sagte der Pole schmunzelnd.
BVB: Klopp tauscht sich regelmäßig mit Sahin aus
Er freue sich, sagte Jürgen Klopp, all die jungen Talente im Trainergeschäft zu sehen. Mit Sahin stehe er im regelmäßigen Austausch. „Andere Top-Trainer werden den Job nicht mehr ewig machen. Die nächste Generation steht bereit. Es liegt an ihnen, den Fußball weiterzuentwickeln und zu verändern. Wenn ich da mit Rat und Tat zur Seite stehen kann, dann tue ich das gerne. In ihren Schuhen muss ich aber nicht stecken“, sagte der 57-Jährige. Das muss er auch nicht mehr. Klopp hat sich nach dem Ende seiner Amtszeit beim FC Liverpool im Sommer eine Auszeit genommen. Ob, wann und wohin er an die Seitenlinie zurückkehren wird, ist aktuell völlig offen. Die 90 Minuten beim BVB hat er sich aber nicht nehmen lassen.
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