Dortmund. Borussia Dortmund hat sich verändert. Es gibt eine leichte Euphorie im Umfeld. Die BVB-Saison kann besonders werden. Die Gründe.
Der BVB hat sich umgekrempelt. Ein neuer Trainer (Nuri Sahin), ein neuer Sport-Geschäftsführer (Lars Ricken), einige neue Spieler; wenn man sich an der Adi-Preißler-Allee befindet, dort, wo Borussia Dortmund trainiert, dann lässt sich eine leichte Euphorie wahrnehmen. Da geht was, oder?
In den Fans wächst die Hoffnung, dass diese Saison besonders werden kann. Die Gründe.
Nuri Sahin, der neue BVB-Trainer
35 Jahre alt ist Sahin erst und doch umgibt ihn schon eine natürliche Autorität. „Das, was ihn am meisten auszeichnet, ist, dass er dir seine Erwartungshaltung direkt ins Gesicht sagt. Du weißt zu jeder Zeit genau, woran du bist“, hat Niklas Süle im Interview mit Sport1 gesagt. Sahin hat klare Vorstellungen, er möchte mehr Ballbesitz, ein gefährlicheres Pressing, er möchte den Spielaufbau durchs Zentrum tragen, und er hat die Kraft, dem Kaderplaner Sven Mislintat den Zugang zur Kabine zu verwehren. Die Fans schätzen den ehemaligen Strategen ohnehin, da scheint etwas zu passen.
Groß, Guirassy, Couto, Beier, Anton – die neuen BVB-Profis
Im vergangenen Sommer, der BVB hatte gerade die Meisterschale aus den Händen gerissen bekommen, lag eine bleierne Schwere über dem Klub, das Umfeld bemängelte die Transferpolitik. Diesmal wirken die Einkäufe deutlich durchdachter. Serhou Guirassy kann den Sturm aufwerten, Pascal Groß der Mannschaft mehr Ballsicherheit geben. Yan Couto und Maximilian Beier bringen etwas Unberechenbares mit. Auch Verteidiger Waldemar Anton ergänzt den Kader vielversprechend. Es gibt zwar Unstimmigkeiten zwischen Sportdirektor Sebastian Kehl und Mislintat, aber das Ergebnis stimmt.
Niklas Süle und seine neue Arbeitseinstellung
Man musste sich kurz die Augen reiben, als man Niklas Süle zu Beginn der Sommervorbereitung sah: Der Abwehrspieler hat nach seinen Gewichtsproblemen abgenommen, wirkt athletischer, drahtiger. Das zeigt, dass er noch etwas vorhat und dass er seine mentalen Probleme überwunden hat. Dies ist aber auch ein Zeichen an die Mannschaft, dass nun angegriffen werden soll. „Ich will dieses Jahr Meister werden“, sagt Süle.
Julien Duranville und Jamie Gittens – zwei Emporkömmlinge beim BVB
Duranville, 18, und Gittens (möchte jetzt ohne Bynoe genannt werden), 20, haben eine Vorbereitung erlebt, in der sie andeuteten, dass sie in dieser Spielzeit Momente erzeugen können, die bleiben werden. Beide verfügen über eine Frechheit, die im Kader ansonsten fehlt. Vor allem Duranville verzaubert. Hach.
Die neue BVB-Hierarchie – Julian Brandt, das Gesicht des Klubs
Marco Reus hat sich verabschiedet und eine Lücke hinterlassen, die nun geschlossen werden könnte von Julian Brandt, 28 Jahre alt. Sahin hat Brandt zum stellvertretenden Kapitän ernannt, er hat Brandt von Anfang signalisiert, dass er derjenige sein soll, der den BVB in der Offensive anführt. Brandt trägt jetzt die 10, seine neue Rolle scheint im gutzutun. Da geht noch mehr, oder?