Hagen. . Der Neuanfang bei Phoenix Hagen wird ohne Rekordtrainer Ingo Freyer erfolgen, der ein Jahrzehnt den Stil geprägt hat.
Der Neuanfang bei Phoenix Hagen wird ohne den Rekordtrainer erfolgen, der ein Jahrzehnt den Stil geprägt hat: Ingo Freyer - von Mitte 2007 bis zum Erstliga-Aus Ende November 2016 Hagener Chefcoach - wird kein Bestandteil des Konzepts für die 2. Basketball-Bundesliga ProA sein, das am Mittwoch bei einem Sponsorentreffen vorgestellt werden soll. Sein langjähriger Co-Trainer Steven Wriedt könnte das noch werden - ebenso wie andere ehemalige Phoenix-Bundesligagrößen.
Zwei Tage vor der Beschreibung der Zukunft galt bei Phoenix der Fokus noch einmal der Würdigung vergangener Verdienste. „Ingo wird immer für eine aufregende Zeit mit vielen tollen Momenten in der ,Ische’ stehen“, betonte Geschäftsführer Patrick Seidel in einer Pressemitteilung, die den schon länger feststehenden Abschied Freyers thematisierte.
Ingo Freyer hat in Hagen eine herausragende Ära geprägt
Der dienstälteste Coach im deutschen Profibasketball habe mit Aufstieg 2009 und Playoff-Einzug 2013 eine herausragende Ära geprägt. Bei Gesprächen über die Zukunft sei aber relativ schnell klar gewesen, dass der Neubeginn ohne Freyer stattfinden wird. „Nur wenn wir schon früher einen konkreten Etat für die nächste Saison hätten benennen können, wären intensivere Gespräche möglich gewesen“, sagte Seidel.
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Was Freyer künftig macht, der mit Familie weiter in Hagen wohnt und zuletzt als Co-Kommentator bei Europacup-Spielen beim TV-Sender Eurosport in Sachen Basketball unterwegs war, ist offen. „Ich habe konkrete Vorstellungen“, sagte der 46-Jährige auf WP-Anfrage, näher wollte er sich nicht äußern. Auch nicht dazu, ob er noch in dieser oder erst in der nächsten Saison auf die Trainerbank zurückkehrt. Auf jeden Fall, so gab Phoenix bekannt, soll Freyer wie David Bell im Rahmen eines Heimspiels gebührend verabschiedet werden.
Offen ist auch noch, ob Freyer und Steven Wriedt ein Trainergespann bleiben. „Wenn Ingo einen attraktiven Job findet, könnte Steven mitgehen“, sagt Seidel, aber auch Phoenix habe Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit mit dem langjährigen Co-Trainer. Das gilt auch für Wriedt, wie dieser betonte, zumal der 1993 als Spieler zum damaligen Erstligisten Brandt gewechselte Deutsch-Amerikaner sich durch seinen Sohn familiär an Hagen gebunden sieht und hier tief verwurzelt sieht. „Natürlich würde ich gern mit Ingo weiter zusammenarbeiten, wenn er etwa zu Alba Berlin oder einem anderen Top-Verein gehen würde“, räumt er ein, „solange das nicht der Fall ist, bleibt Hagen meine Nummer eins. Ich würde gern hierbleiben.“
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Möglicherweise bereits am Mittwoch soll ein neuer Phoenix-Cheftrainer vorgestellt werden, das schloss Seidel nicht aus, noch sei aber keine Vertragsunterschrift erfolgt. Er bestätigte, dass er diesbezüglich Gespräche mit dem bisherigen Jugendkoordinator und Youngsters-Trainer Matthias Grothe geführt habe. Seidel: „Aber ich habe auch ein Netzwerk außerhalb Hagens und einen Plan B und C.“
Ebenso bestätigte der Phoenix-Geschäftsführer, dass Bernd Kruel beim Sponsorentreffen „Teil der Veranstaltung“ sein werde. Der Bundesliga-Rekordspieler aus Hagen, zuletzt bis Mitte 2016 bei ProA-Ligist Rheinstars Köln als Spieler und in der Geschäftsstelle aktiv, soll nach WP-Informationen beim Phoenix-Neustart - etwa bei der Sponsorenakquise - eingebunden werden.