Essen. Der Champions-League-Reform sei dank, steht ein Spieltag der Superlative bevor. Super! Doch ein anderer Aspekt ist vollkommen unnötig. Ein Kommentar.
DAZN dürfte aufatmen: Die Frage, ob sich ein mittlerweile sündhaft teures Abo bei dem Streamingdienst lohnt, wird sich am Mittwochabend für 90 Minuten guten Gewissens mit „ja“ beantworten lassen. Da finden, dem neuen Champions-League-Modus geschuldet, 18 Königsklassen-Spiele gleichzeitig statt. 25 von 34 Mannschaften spielen noch um sportliche Entscheidungen. Nur der FC Barcelona und der FC Liverpool sind überhaupt schon sicher für das Achtelfinale gesetzt, neun Teams sind bereits raus. Die Zeiten, in denen am letzten Spieltag der Gruppenphase nahezu alles schon entschieden war, gehören der Vergangenheit an.
Das ist eine tolle Entwicklung. Der letzte Spieltag ist sportlich hochrelevant, wovon der Zuschauer profitiert. Manchester City wird es sich nicht leisten können, im vermeintlichen Langweiler gegen Club Brügge mit der zweiten Garde anzutreten. Denn sollten die Citizens nicht gewinnen, dann wären sie bereits aus der Champions League ausgeschieden. Fast alle Teams haben noch Ambitionen: entweder nach oben, wo der direkte Achtelfinaleinzug winkt, oder nach unten, wo sie auf das lauernde Trio Manchester City, Dinamo Zagreb und Schachtar Donezk aufpassen müssen.
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Und doch spiegelt auch der letzte Spieltag das wider, was schon bei den ersten sieben Runden Thema war. Spiele wie Sporting Lissabon gegen den FC Bologna oder Young Boys Bern gegen Roter Stern Belgrad wären absolute Conference-League-Leckerbissen, haben aber in der Königsklasse nichts zu suchen. Weil die UEFA den Wettbewerb von 32 aber noch einmal auf 36 Teams aufgebläht hat, ist auch Platz für Leichtgewichte. Irgendwie will die zusätzliche Play-off-Runde ja besetzt werden. DAZN wird es freuen. Denn potenzielle Neu-Abonnenten können sich dann auch noch angucken, wie Stade Brest und Celtic Glasgow um ihren Platz unter den letzten 16 kämpfen.