Paris. Die Olympischen Spiele in Paris haben eine Konkurrenz-Veranstaltung. Gold geht aber immer nur an einen Starter. Die Olympia-Kolumne.

Was viele nicht wissen, weil der große Durchbruch zugegeben noch etwas auf sich warten lässt: Es gibt eine Parallelveranstaltung zu Olympischen Spielen. Nicht die sogenannten Freundschaftsspiele des bekannten russischen Philanthropen Wladimir Putin, sondern die Berten‘sche Spiele. Immer zur gleichen Zeit, immer am gleichen Ort, das leibgewordene Fünf-Ringe-Spektakel. Die Disziplinen variieren zum olympischen Programm, dafür kennt das immer ernster zu nehmende und konkurrierende Hochglanzevent nur einen Sieger. Nun ja, mich.

Olympia-Gold für verlorene Portemonnaies und verlorenen Geruchssinn

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Unumstrittenes Gold gab’s so vor drei Jahren in Tokio fürs Verlieren des Portemonnaies. So viel Schusseligkeit durfte eigentlich gar nicht mehr damit belohnt werden, dass es einen ehrlichen japanischen Finder gab, der jeden Yen zurückbrachte. Zur Titelverteidigung kam es bisher nicht in Paris. Dabei darf es auch bis Sonntag bleiben.

2022 bei den Corona-Spielen in Peking dann der Olympiasieg für das Verlieren des Geruchsinns. Chlor aus der Sprühflasche und dem Desinfektionsroboter, Glutamat aus Instantdosen, Stinkesocken-Aroma beim Griff zur FFP2-Maske vom Vortag – China und ich, wir konnten uns nicht wirklich riechen.

Andreas Berten ist als Olympia-Reporter in Paris.
Andreas Berten ist als Olympia-Reporter in Paris. © FUNKE Foto Services | Ralf Rottmann

Olympia in Paris: Wo bitte geht es zum Skiluft?

Und nun in Frankreich? Für jeden olympischen Trip kaufe ich mir vorab einen Reiseführer, in den ich aber immer erst in der Gastgeberstadt schaue. Die Paris-Edition eines zuvor noch nicht von mir gewählten Verlags hält bei jedem Kapitel ein paar Kommunikations-Tipps in Deutsch und in Landessprache bereit. Und siehe da, eine neue Disziplin: Wie viele unnütze Fragen kann man für Paris darin unterbringen? Auf Seite 78: Können Sie bitte den Schiffsarzt rufen? Und auf Seite 153, weil der Wintersportort Courchevel ja nur viereinhalb Stunden Fahrt mit dem TGV entfernt liegt: Wo bitte geht es zum Skilift?

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Ich bin sowas von abreisereif. Und finde, dass „Gehören französische Reiseführer eigentlich ins Sperrgepäck?“ noch mal Gold verdient hätte.