Paris. Die Spiele streben nach Jugend und Moderne, für die Klassiker wird es immer enger. Ob das gut ist, darüber darf man gern mal nachdenken.
Zugegeben, die Szenerie hat was. Mehr mittendrin geht nicht. Aber wie soll es auch anders sein bei den Urban Sports. Viele kleine Arenen bilden am Place de la Concorde die große Bühne für diese Sportarten, die jung daherkommen, frisch. Und die natürlich genau ein solches junges und frisches Publikum zu den Olympischen Spielen bringen sollen.
Der Blick auf die Anlagen zeigt: Die obersten Olympia-Macher liegen nicht falsch mit ihrem Konzept. Skateboard, BMX – läuft. Breaking bestimmt auch. Aber irgendwie geht mir öfter durch den Kopf, was das mit dem zu tun hat, was viele andere Athleten leisten. Die aus den klassischen Sportarten. Bin ich altmodisch? Vielleicht. Vielleicht muss man aber die Dinge nur mal ins Verhältnis setzen.
Teil der olympischen Familie sein oder lieber nicht?
Viele diese neuen Sportarten sind eher Zeitgeist. Die olympischen Werte passen nicht so recht zu dem, was die Skater und Surfer wirklich antreibt. Dort gibt es ja auch immer wieder kritische Stimmen, sich als Teil der olympischen Familie zu betrachten oder zu definieren. Was dann auch durchaus am Verhalten zu sehen ist.
Mir etwa haben schon Athleten berichtet, solche mit enorm großem Trainingsaufwand, also welche aus der alten olympischen Garde, dass sie die BMX-Jungs nach den Wettkämpfen lässig mit Zigarette durch die Stadt schlendern sehen.
Ist schon schwierig, zu den Urban Sports gehören wohl auch Bad Habits, die schlechten Angewohnheiten, die ja manchmal Teil der coolen Ausstrahlung sind. Bei Olympia geht es aber auch um Werte, die vermittelt werden. Aber welche, fragen sich immer mehr Athleten aus der klassischen Abteilung, die immer weiter reduziert zu werden droht.
Laut sagen mag das kaum einer, will ja keiner als Ewiggestriger dastehen. Ich übrigens auch nicht. Deswegen muss ich die Tage unbedingt schauen, wie das so abgeht beim Skateboard oder beim Breaking.