Paris. Übung macht den Meister, das gilt nicht nur für die Sportler, die bei Olympia in Paris antreten. Auch Helfer streben nach Perfektion.

Ordnung muss sein. Sie ist für den einen das halbe Leben, für den anderen sogar noch etwas mehr. Und Ordnung kann man üben. Wobei völlig klar ist, dass nur Übung den Meister macht. Das wissen wir, bezweifeln wird das niemand. Wer noch mehr übt, der wird es vielleicht sogar irgendwann zur Perfektion bringen.

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Sie ist es, wonach Sportler streben. Selbst wenn sie nur schwer zu erreichen ist. Wer ihr nah kommt, darf auch bei Olympia sein Können demonstrieren. Dort ist es hin und wieder aber auch sehr beeindruckend, wie penibel an den Dingen gearbeitet wird, die keine Kamera zeigt. Fast schon mit militärischem Drill wollen die Veranstalter einen reibungslosen Ablauf ermöglichen.

Reporter Marcel Stein ist für die Funke Mediengruppe in Paris.
Reporter Marcel Stein ist für die Funke Mediengruppe in Paris. © FUNKE Foto Services | Maurizio Gambarini

Ob das in diesem Ausmaß tatsächlich Sinn macht, sei dahingestellt. In der Schwimmarena aber hätte es das Kistenstapeln fast zur olympischen Disziplin geschafft. Einlaufen in Reih und Glied, stoppen, Drehung, Kiste aufnehmen, in den Pappkorb hinter dem Becken ablegen, andere Kiste aufnehmen, Drehung, Abmarsch. Und alles noch mal von vorn.

Beschwerden gab es aus der Schwimmhalle noch nicht

Acht Bahnen, acht Kistenträger, dazu jeweils eine Person, die Vor- und Nachhut bildet, gleichzeitig auf Synchronität der Volunteers achtet. Teilweise wird das Aufnehmen und Ablegen der Kisten, in die die Athleten vor dem Sprung ins Wasser ihre Sachen packen, am leeren Modell etliche Male wiederholt, damit während der Rennen nichts schiefgeht.

Vielleicht mag er ab und an übertrieben wirken, dieser Übungswahn. Andererseits zeigen die vielen Beschwerden der Sportler, die aus dem olympischen Dorf in die Welt hinaus hallen über das Essen oder die wirren Zustände beim Transport der Athleten zu den Sportstätten, wie wichtig eine erstklassige Organisation ist bei einer solchen Großveranstaltung. In der Schwimmarena hat sich jedenfalls noch keiner mokiert darüber, dass mit seinen Sachen irgendetwas nicht so funktionieren würde, wie es soll.