Hamburg. Mit dem Aus gegen Frankreich nach Elfmeterschießen enden auch die glorreichen EM-Geschichten der portugiesischen Stars Ronaldo und Pepe.
Es waren Bilder, die man von dem sonst so beinharten Verteidiger Pepe überhaupt nicht kennt. Übermannt von seinen Gefühlen legte er nach dem dramatischen Aus der portugiesischen Nationalmannschaft im Elfmeterschießen gegen Frankreich 3:5 seinen Kopf in die Arme seinen Kumpels und jahrzehntelangen Weggefährten Cristiano Ronaldo und ließ seinen Tränen freien Lauf. Der 41-jährige Innenverteidiger schluchzte und die Augen waren rot. Für den liebevoll als „Opa“ bezeichneten Portugal-Star scheint das Aus bei der Europameisterschaft in Deutschland auch gleichbedeutend mit dem Ende seiner Karriere im Nationaltrikot zu sein.
Und Ronaldo, der seinen Freund im Stadion von Hamburg versuchte zu trösten? „Er kann und wird es nur allein entscheiden“, sagte Christoph Kramer, der seineszeichen als Experte des ZDF die Partie verfolgte. Zumindest aber dürfte der Superstars des weltweiten Fußballs am Freitagabend sein letztes EM-Spiel seiner Karriere bestritten haben.
Ronaldo hat seine letzte EM für Portugal gespielt
Portugal und vor allem Ronaldo erlebten in der Neuauflage des Endspiels von 2016 (damals 1:0) dagegen die ultimative EM-Enttäuschung. Zu gerne hätte sich der Rekordspieler nach dem Achtelfinal-Aus 2021 mit dem Pokal von der großen Bühne verabschiedet, doch der 30. EM-Einsatz in 20 Jahren wurde zu seinem letzten. Endstation Viertelfinale - bei seiner sechsten EM-Teilnahme (14 Tore) blieb der 39 Jahre alte Ronaldo erstmals ohne Treffer.
Ronaldo hatte bereits verkündet, dass seine sechste EM die letzte für ihn sein wird, mit einer Niederlage tritt nun ein Rekordhalter ab: Der 39-Jährige hat die meisten EM-Turniere gespielt, die meisten Einsätze (29) absolviert und die meisten Tore (14) erzielt. Auch Pepe kann auf eine glanzvolle Karriere im Nationaltrikot zurückblicken. 2016 gewann er an der Seite von Ronaldo überraschend den EM-Titel in Frankreich. Nun scheinen die großen Helden des portugiesischen Fußballs langsam aber sicher dem Ende ihrer Karrieren entgegenzuschreiten.