Dortmund. Ein Junge stürmt in Dortmund aufs Feld - und ergattert ein Bild mit Superstar Cristiano Ronaldo. Der Zehnjährige wird nur ermahnt.
Erst schien alles ein großer Spaß zu sein, als der erste Flitzer, ein kleiner Junge, auf den Platz im Dortmunder Stadion wetzte. In seiner Hand klebte ein Smartphone, er rannte und rannte, das Ziel: das Selfie seines Lebens. Schließlich erreicht er den Weltstar Cristiano Ronaldo. Portugal führte da bereits 3:0 gegen die Türkei im zweiten EM-Gruppenspiel. Ronaldo, 39 Jahre alt, bückte sich kurz herunter, ließ sich fotografien. Später aber sollte er noch genervt sein von den weiteren Flitzer, die alle versuchten, ihm näherzukommen.
Der Junge jedenfalls rannte wieder in Richtung der Seitenlinie, wo ihn dann zwei Ordner einfangen und vom Feld führen konnten. Die Fans im Dortmunder Stadion fanden Gefallen an diesem Moment: Der junge Fan wurde für seine Aktion mit Applaus gefeiert, Superstar Ronaldo für seine Reaktion von den portugiesischen Fans mit Sprechchören besungen. „Ich habe meinen Traum einfach wahr gemacht. Jetzt habe ich ein Foto mit Cristiano Ronaldo. Das kommt auf ein T-Shirt und in mein Zimmer“, sagte der Zehnjährige gegenüber der „Bild“ zu seiner Aktion.
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Der junge Fußballfan habe seinem Vater gesagt, dass er auf die Toilette gehen wolle und stürmte dann auf das Spielfeld. Eine Strafe hat seine Familie nicht zu erwarten. Die Uefa beließ es bei einer Ermahnung. „Die Uefa hat wohl ein Auge zugedrückt, weil er so klein ist“, wird sein Vater zitiert.
Insgesamt fünf Flitzer und Selfie-Jäger von Ronaldo unterbrechen das Spiel bei der EM 2024
Möglicherweise ermutigt vom Erfolg des Jungen wagten sich in der Schlussphase der Partie immer mehr Fans auf den Rasen. Einer schaffte es bis zu Ronaldo, der mittlerweile aber genervt reagierte. Die Ordner gingen immer rabiater zur Sache. Bis zum Schlusspfiff versuchten insgesamt fünf Fans, ihren angehimmelten Star zu erreichen. Danach noch zwei weitere.
Er sei nicht besorgt und fühle sich auch nicht in Gefahr, meinte Ronaldos Kollege Bernardo Silva nach dem Spiel. „Es ist ein bisschen nervig, weil das Spiel immer angehalten werden muss, weil ein Fan auf den Platz kommt. Aber das ist der Preis, den man zahlt, wenn man so anerkannt ist.“
EM 2024: Portugals Trainer macht sich Sorgen um Ronaldo
Mahnendere Worte fand Portugals Trainer Roberto Martinez. „Es macht uns natürlich Sorgen. Die Intentionen waren gut, und wir lieben Fans, die die Stars anerkennen. Aber was ist, wenn die Intentionen mal falsch sind, dann muss man wirklich vorsichtig sein. Das sollte nicht passieren. Es gibt viel Security. Und man sollte auch den Fans eine Nachricht übermitteln, dass dies nicht der richtige Weg ist. Man sollte versuchen, die Menschen vom Spielfeld fernzuhalten.“ (mit dpa)