Marbella. Während Dortmund an einem Transfer des Niederländers bastelt, testet Edin Terzic drei BVB-Spieler links hinten. Einer erhält ein Sonderlob.

Der Sinn eines Testspiel ließ sich am Samstagnachmittag im Banus Football Center von Marbella gut auf Borussia Dortmunds linker Abwehrseite studieren. Beim 2:2-Remis im Testspiel gegen AZ Alkmaar durften sich gleich drei Akteure beweisen. „Meine Aufgabe als Trainer ist, sich Gedanken zu machen“, meinte Trainer Edin Terzic.

Er begann zunächst mit U23-Stammspieler Guille Bueno (21), der seine Sache ordentlich machte, dem man allerdings ansah, dass er sonst in der 3. Liga für Dortmunds Zweitvertretung verteidigt. Er musste nach einem Schlag allerdings recht früh ausgetauscht werden.

BVB: Bisher gibt es nur Notlösungen

Für ihn kam Hendry Blank, ebenfalls aus der U23. Der 19-Jährige hat bisher nur Einsätze in der Reserve zu verzeichnen, stand auch schon mal im BVB-Profikader. Auch seine Leistung war ansprechend, ihm kam zugute, dass alle eingewechselten Dortmunder im dritten Spielabschnitt eine deutliche Steigerung zeigten. Beide aber, sowohl Bueno als auch Blank, dürften nur Notlösungen für den Pflichtspiel-Wiederbeginn am 13. Januar bei Darmstadt 98 (18.30 Uhr/Sky) sein.

BVB-Profi Nico Schlotterbeck machte gegen Alkmaar ein gutes Spiel.
BVB-Profi Nico Schlotterbeck machte gegen Alkmaar ein gutes Spiel. © DPA Images | David Inderlied

Die dritte Alternative: Nico Schlotterbeck. Der 24-Jährige, sonst in der Innenverteidigung eingesetzt, durfte gegen Ende der Alkmaar-Partie links ran. Eine Position, die er so zum letzten Mal im peinlichen 1:4-Debakel der deutschen Nationalmannschaft im September gegen Japan einnahm, und ganz schwach aussah, was allerdings auch auf die fehlende Unterstützung seiner Neben- und Vorderleute zurückzuführen war.

BVB: Edin Terzic lobt Nico Schlotterbeck

Ein „sehr ballsicherer“ Spieler sei Schlotterbeck, so Terzic. In einem Dreieraufbau hätte er auch schon mal in Dortmund extrem weit außen gespielt, die linke Position wie in einer vierer Kette bekleidet. „Ich finde, er hat ganz gute Momente gehabt in der Spielbeschleunigung und konnte immer wieder nach vorne gehen, er hat ein super Raumgefühl und Bälle immer wieder in die Halbspur gespielt, diagonal flach. Das sind Dinge, die wir uns vorstellen von unserem Linksverteidiger“, lobte Terzic.

Suchen nach Verstärkungen: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl und Edin Terzic.
Suchen nach Verstärkungen: BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl und Edin Terzic. © DPA Images | Tom Weller

Dass er in Person von Bueno, Blank und Schlotterbeck überhaupt verschiedene Optionen ausloten muss, liegt an dem Engpass links hinten. Ramy Bensebaini (28) ist noch im ungünstigsten BVB-Szenario bis Mitte Januar mit Algerien beim Afrika-Cup. Julian Ryerson (26) ist am Innenband verlertzt und fehlt länger. „Es geht darum, dass wir uns für alle Eventualitäten vorbereiten müssen“, meinte Terzic.

BVB: Mit Wunschkandidat Ian Maatsen ist man sich einig

In so einem Szenario nämlich hätte der BVB keinen neuen Linksverteidiger bis zum Ernstfall in Darmstadt seinem Kader hinzugefügt. Langsam geraten die Dortmunder nämlich in Zeitnot. Mit Wunschkandidat Ian Maatsen (21) vom FC Chelsea ist man sich einig, auch die Klubs bewegten sich zuletzt aufeinander zu. Konkret ging es bei den Verhandlungen um das Leihgeschäft um die Frage, ob die Dortmunder am Saisonende eine Kaufoption- oder pflicht erhalten würden. Der BVB besteht auf eine Option, Chelsea will fix verkaufen. Zunächst geht das Warten weiter – und Terzic muss sich Alternativen ausdenken.