Foxborough. Der neue Bundestrainer leitet am Dienstagnachmittag seine erste Einheit in Foxborough. Anschließend loben die Spieler ihren Chef.
Der erste Eindruck von Julian Nagelsmann? „Gut“, meinte Ilkay Gündogan. Ihm imponierte aber noch etwas anderes nach der ersten Begegnung im realen Leben. „Es war etwas überraschend, dass er so groß ist. Im Fernsehen habe ich gar nicht wahrgenommen, dass er eine gute Statur hat.“
Aufs Aussehen wollte der 32-Jährige seinen bloß vier Jahre älteren Chef nach dessen erstem Auftritt als Bundestrainer auf dem Übungsplatz freilich nicht reduzieren. „Man merkt den Tatendrang, man merkt die Motivation. Es war eine gute Einheit, bei der man gesehen hat, dass es taktisch und technisch schon auf hohem Niveau zugeht“, befand der Mittelfeldspieler des FC Barcelona. Zuvor hatte Nagelsmann bereits zwei Teamsitzungen abgehalten, um seine Philosophie zu erklären. Linksverteidiger Robin Gosens (29, Union Berlin) merkte an: „Das hat Spaß auf mehr gemacht.“
Julian Nagelsmann strotzt vor Tatendrang
Acht Monate hat Nagelsmann Zeit, um seine Mannschaft für die Heim-Europameisterschaft zu finden. Am kommenden Samstag gibt er in Hartford/Connecticut im Testspiel gegen die USA (21 Uhr deutscher Zeit, RTL) seine Premiere als Bundestrainer, in der Nacht zu Mittwoch deutscher Zeit folgt der zweite Auftritt in Philadelphia gegen Mexiko (2 Uhr, ARD).
In der noch milden Nachmittagssonne versammelte er die Profis am Dienstag erstmals auf dem Rasen des Major-League-Soccer-Klubs New England Revolution in Foxborough. Nagelsmann strotzte dabei vor Tatendrang. Er stürmte als erster aus dem Mannschaftbus die paar Treppenstufen zum Platz herauf. Kaum eine Aktion ließ Nagelsmann anschließend während der rund eineinviertelstündigen Einheit, in der es vor allem um dynamisches Passspiel ging, unkommentiert. Seinen weißen Spickzettel gab der frühere Coach von Bayern München nicht aus der Hand, einmal unterbrach er die Einheit gar, um an einer Taktiktafel seine Ideen zu verklickern.
Jonas Hofmann: Mit "ein paar Grundprinzipien" zu mehr Sicherheit
Dabei sollen vor allem „ein paar Grundprinzipien“ verinnerlicht werden, wie Jonas Hofmann von Bayer Leverkusen gleich mehrfach betonte. „Das sind kleine Details, die vielleicht erstmal plump und einfach klingen mögen, mit denen wir aber ein Gefühl von Sicherheit reinkriegen wollen“, meinte der 31-Jährige.
Zurück zu den Basics. So hatte ja auch schon Rudi Völler während seines Interimsengagement das eine oder andere Knötchen gelöst. Bis zum Sommer müssen weitere folgen.