Dortmund. Mittelfeldspieler Edson Alvarez wechselt überraschend doch nicht zu Borussia Dortmund. So reagiert der Bundesligist auf den geplatzten Deal.
Auf der anderen Seite des Atlantiks dürfte Edson Alvarez die Nachricht aus Europa zum Frühstück erreicht haben. Der Mittelfeldspieler weilt derzeit ja mit der mexikanischen Nationalmannschaft in Arizona. Das riesige Stadion von Glendale in der Nähe von Phoenix ist einer der Austragungsorte des Gold Cups, der nord- und mittelamerikanischen Kontinentalmeisterschaft. Im fernen Europa ist derweil über Alvarez’ Zukunft entschieden worden – und die wird den 25-Jährigen von Ajax Amsterdam überraschend nicht ins Ruhrgebiet führen.
Nach Informationen dieser Redaktion nimmt Borussia Dortmund doch Abstand von einem Kauf des Mittelfeld-Abräumers. Zuerst hatte die niederländische Tageszeitung "De Telegraaf" darüber berichtet. In dieser Woche wollten der BVB und Ajax eigentlich einen entscheidenden Schritt weiterkommen in Verhandlungen. Klub und Spieler waren grundsätzlich an einer Zusammenarbeit interessiert – was bislang fehlte war eine Übereinkunft der beiden Vereine. Rund zehn Millionen Euro lagen die Parteien in ihren Ablöseforderungen zuletzt auseinander, der BVB wollte rund 30 Millionen Euro in die Niederlande überweisen, Amsterdam schwebten 40 Millionen Euro vor. Zur Einigung kam es zwischen Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl und dem früheren BVB-Chefscout Sven Mislintat aufseiten des niederländischen Spitzenklubs nicht. Beim Vizemeister sehen sie den nicht zustande gekommenen Deal allerdings nicht als Rückschlag an. In der Kaderplanung sei man weiter voll im Plan, hört man aus dem Klub.
BVB sucht noch Verstärkung
Alvarez war einer der Kandidaten fürs Mittelfeld. Der Mexikaner gilt als zweikampfstarker Sechser, der notfalls auch in der Innenverteidigung aushelfen kann – eine Rolle, die nun doch BVB-Profi Emre Can übernehmen soll. Der deutsche Nationalspieler erfüllt ein ähnliches Anforderungsprofil wie Alvarez, er war einer der Stützen im Dortmunder Mittelfeld in der vergangenen Saison, für viele gar der heimliche Kapitän. Cans Vertrag ist noch bis Sommer des kommenden Jahres gültig, der Klub möchte um zwei bis drei Jahre verlängern.
Klar aber ist: Die Borussia sucht weitere Verstärkung für das zentrale Mittelfeld. Weil es Mahmoud Dahoud (27) ablösefrei zu Brighton & Hove Albion gezogen hat. Vor allem aber natürlich, da Jude Bellingham (19) für etwas mehr als 100 Millionen Euro zu Real Madrid gewechselt ist und damit eine gewaltige Lücke hinterlassen hat.
Nmecha soll weiterhin zum BVB kommen
Rund 60 bis 65 Prozent der Ablöse möchte der Klub reinvestieren. Ein Teil der Einnahmen, 25 Millionen Euro, fließt zum VfL Wolfsburg. Der BVB steht nach Informationen dieser Redaktion kurz davor, Nationalspieler Felix Nmecha als kreativen Achter zu verpflichten. Im 22-Jährigen, der zwar noch nicht auf dem Niveau Bellinghams spielt, sehen die Verantwortlichen allerdings großes Potenzial.
Damit jedoch sollen die Transferbemühungen der Dortmunder für das Mittelfeld nicht abgeschlossen sein, ein mittlerer zweistelliger Millionen-Betrag wäre noch verfügbar. In Alvarez wird er nicht investiert werden. Der Mexikaner, mit einem Vertrag bis 2025 ausgestattet, kehrt nach dem Gold Cup vorest zurück nach Amsterdam.
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