Gevelsberg/Werl. Präsident der NRW-Stiftung erlebt Lkw-Irrfahrt des polnischen Truckers auf A46. So schildert der CDU-Politiker aus Werl den Vorfall.

Zu den 50 Fahrzeugen, die bei der Irrfahrt eines polnischen Lkw-Fahrers auf den Autobahnen 46 und 1 am Samstagabend demoliert wurden, zählt auch der Pkw des ehemaligen NRW-Landtagspräsidenten und Umweltministers Eckhard Uhlenberg (CDU). „Als der Lkw meinen Wagen überholte und rammte, ist mir ein großer Schrecken in die Glieder gefahren“, sagte der 76-Jährige aus Werl am Montag der „Westfalenpost“ – „zum Glück ist mir nichts passiert“.

Mehr zum Thema

Uhlenberg hatte am Samstag in seiner Eigenschaft als Präsident der NRW-Stiftung das Klingenmuseum in Solingen besucht. „Ich war auf der Rückfahrt gegen 17 Uhr ganz relaxed auf der linken Spur der A46 unterwegs, als ich plötzlich Warntöne der Polizei hinter mir hörte“, so der CDU-Politiker weiter. Zu seiner Überraschung habe er dann aber im Rückspiegel nicht etwa einen Streifenwagen, sondern einen mit hoher Geschwindigkeit fahrenden Lkw gesehen - und dahinter Polizeifahrzeuge.

Die Polizei nahm am Samstagnachmittag (30.11.2024) einen Mann fest, der aus bislang ungeklärter Ursache auf mehreren Autobahnen zahlreiche Unfälle verursacht hatte. Dabei wurden mehrere Menschen verletzt. Die Ermittlungen dauern an.

Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen wurde der Polizei gegen 16:25 Uhr ein Lkw mit polnischem Kennzeichen gemeldet, der in auffallend unsicherer Fahrweise auf der A 46 im Bereich Neuss unterwegs war. Das Fahrzeug konnte durch die Autobahnpolizei lokalisiert werden. Der Fahrer missachtete die polizeilichen Anhaltezeichen und bewegte sich weiter mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit und in Schlangenlinien über die A 46 in den Wuppertaler Raum. Um Gefahren für andere Verkehrsteilnehmer zu minimieren, wurde über den Verkehrsfunk eine Warnung verbreitet, verbunden mit der Aufforderung, die Autobahnen schnellstmöglich zu verlassen. Nach einem Wechsel auf die A 1 geriet der Lkw zwischen Volmarstein und Hagen-West in den Gegenverkehr und kam nach der Kollision mit anderen Fahrzeugen zum Stillstand. Der Fahrer des Lkw konnte an dieser Unfallstelle durch die Polizei festgenommen werden. Maßnahmen zur Identifizierung des Mannes dauern an. Derzeit wird ermittelt, ob er zum Zeitpunkt seiner Fahrt unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden hat, bzw. was seine sonstige Motivation gewesen sein könnte. Weiterhin führt die Polizei eine Bestandsaufnahme durch, wie viele Unfälle der Mann auf der zurückgelegten Strecke verursacht hat und welche Personen- oder Sachschäden dabei entstanden sind. Auf der Internetseite des LKA NRW wird in Kürze das Hinweisportal für den heutigen Einsatz freigeschaltet.
Der Lkw mit polnischem Kennzeichen kam auf der A1 zwischen den Anschlussstellen Volmarstein und Hagen-West zum Stillstand. © Alex Talash | Alex Talash

Der Lastwagen habe beim Überholen die rechte Seite seines Pkw touchiert, schildert Uhlenberg weiter. Er sei daraufhin an eine Autobahn-Tankstelle gefahren und habe dort festgestellt, dass der Außenspiegel abgerissen und die Beifahrertür demoliert war. Bei der nächstmöglichen, nicht gesperrten Ausfahrt in Gevelsberg habe er die A1 verlassen. Dort hätten Polizeibeamte den Schaden aufgenommen.

„Letztlich war ich am Samstag nicht wie geplant um 18 Uhr, sondern gegen 22 Uhr wieder daheim“, sagt Uhlenberg. Er hat seinen Wagen am Montagmorgen sofort in eine Werkstatt gebracht. Uhlenberg ist mit dem Schrecken davongekommen. „Ich hoffe“, sagt er am Ende des Telefongesprächs, „dass die Verletzten und Schwerverletzten schnell wieder gesund werden.“