Dortmund/Hagen. Der katholische Priester aus Hagen war in Meschede und Dortmund eingesetzt. Warum er sich jetzt entschieden hat, aufzuhören.
Der bekannte Dortmunder Pfarrer Ludger Hojenski gibt seine leitende Pfarrstelle in St. Ewaldi in Dortmund aus gesundheitlichen Gründen zum Jahreswechsel ab. Das teilte das Erzbistum Paderborn mit. Hojenski ist Leiter des pastoralen Raumes St. Ewaldi, engagiert sich im Vorstand des Priesterrates im Erzbistum Paderborn und ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft der Priesterräte Deutschlands. Zudem war er Delegierter des Synodalen Weges.
„Schon kurz nach meiner Erkrankung Ende Oktober letzten Jahres habe ich deutlich erkannt, dass ich bis dato zu wenig Aufmerksamkeit meiner (gesundheitlichen) Selbstsorge gewidmet habe. Das hat sich aus meiner Sicht zwar in der Zwischenzeit deutlich verbessert, dennoch treffe ich diese Entscheidung jetzt sehr bewusst, um einen neuen Anfang an einer anderen Stelle zu ermöglichen“, erläuterte Hojenski im Gespräch mit unserer Redaktion. So begründete er seinen Schritt auch in einem Brief an seine Gemeinde.
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Der fast 60-jährige Priester ist in Hagen-Emst aufgewachsen; dort leben auch seine Schwestern und seine Mutter. Sieben Jahre lang war er Pfarrer in Meschede. Seit seiner Grundschulzeit ist er Fan des FC Bayern München, aber zugleich Dauerkarteninhaber beim BVB, „aus missionarischen Gründen“.
Durch seine Erkrankung ist Pfarrer Hojenski mobilitätseingeschränkt. Das war der Grund für seine Entscheidung zum Stellenverzicht. Zum neuen Jahr beginnt er eine sechsmonatige Auszeit mit geistlicher Begleitung. „Ich bin dankbar, dass das Erzbistum Paderborn mir als Priester, der seit 31,5 Jahren im Dienst ist, zwischen dem Stellenwechsel eine sogenannte ,Sabbatzeit‘ eröffnet. Das bedeutet, dass ich an einem Ort, der mit dem Bistum abgestimmt wird, eine geistlich begleitete Auszeit haben werde, bevor ich eine neue Stelle antrete“, sagt er. „Damit habe ich die Möglichkeit einer verstärkten Selbstsorge.“ Insgesamt war Hojenski 20 Jahre lang Pfarrer in Dortmund, darunter 15 Jahre in leitender Funktion. Seine Amtszeit im Priesterrat läuft ab, er wird nicht neu dafür kandidieren.
Auch künftig möchte der Priester gerne aus familiären Gründen im Raum Hagen/Dortmund eingesetzt werden, in einem Seelsorgeteam, aber nicht mehr in leitender Funktion. Der Neuanfang werde mit den Verantwortlichen im Erzbistum eng abgestimmt. „Es wird dann ja der Einsatzort für die letzte Dekade meines beruflichen Dienstes sein. Ich bin zugleich davon überzeugt, dass es ein wichtiger und guter Neuanfang für mich werden kann und bin sehr motiviert, dafür mitzusorgen.“