Hagen. Ann-Kathrin Niemczyk aus Hagen ist erst 24 Jahre alt und hat die Metropolitan Opera in New York bereits von ihrem Talent überzeugt.

Die junge Hagener Sopranistin Ann-Kathrin Niemczyk singt künftig an der Metropolitan Opera in New York. Die erst 24 Jahre alte hochbegabte Sängerin wurde in das Förderprogramm der MET aufgenommen, wie das Opernhaus jetzt bekannt gab. Das „Lindemann Young Artist Development Program“ fördert den internationalen Spitzennachwuchs, in dem es Nachwuchssängerinnen und -sängern die Möglichkeit gibt, zusammen mit den weltbesten Sängern, Dirigenten und Pianisten in New York auf der Bühne zu stehen. Ann-Kathrin Niemczyk wird der kommenden Saison, die im Herbst beginnt, die Priesterin in „Aida“ und die Chloe in „Pique Dame“ singen. Außerdem wird sie die Erste Dame in der „Zauberflöte“ covern, das heißt: Sie studiert die Partie ein und steht als Einspringerin bereit, falls die Erstbesetzung ausfällt. Weiterhin wird sie an der Oper Zürich arbeiten, wo sie vor zwei Spielzeiten ins Opernstudio aufgenommen wurde. Dort singt sie die Alisa in „Lucia di Lammermoor“. An der Semperoper in Dresden gibt sie die Erste Dame in der „Zauberflöte“. In diesen Tagen feiert das Publikum sie bei den Eutiner Festspielen, wo sie die Agathe im „Freischütz“ singt.

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Ann-Kathrin Niemczyk hat ihre musikalische Karriere im Kinderchor des Theaters Hagen begonnen. Die Gesangspädagogin Melanie Maennl und der frühere Hagener GMD Prof. Florian Ludwig entdeckten die Begabung der Hildegardis-Schülerin und förderten sie. Bereits mit 16 Jahren wurde Ann-Kathrin Finalistin des wichtigen Bundeswettbewerbs Gesang in Berlin, dafür hatte sie sich unter 260 angehenden Opernstars beworben. Im Jahr 2022 hat sie diesen bedeutendsten nationalen Gesangswettbewerb dann gegen große Konkurrenz gewonnen, ebenso wie bereits viele andere internationale Preise und Stipendien. Prof. Florian Ludwig ist sehr glücklich über den Erfolg seines Schützlings: „Für mich ist das ehrlich gesagt wichtiger als jede in Hagen dirigierte Vorstellung. Dass so etwas möglich geworden ist bei einem Mädchen, das ja vorher so richtig keine Berührungspunkte mit Klassik hatte, ist eine wundervolle Belohnung für die Arbeit. Musikalische Bildung ist aber nicht nur für Spitzenbegabungen wie Ann-Kathrin wichtig. Da müsste in Deutschland viel mehr passieren.“

„Dass so etwas möglich geworden ist, ist eine wundervolle Belohnung für die Arbeit.“

Prof. Florian Ludwig
ehem. Generalmusikdirektor in Hagen

Ann-Kathrin Niemczyk ist ein sogenannter dramatischer Sopran. Das zeigte sich schon mit 16 Jahren, was außergewöhnlich selten ist. Normalerweise „arbeiten“ sich Sopranistinnen mit zunehmendem Alter vom lyrischen ins dramatische Stimmfach vor. Lehrerin Melanie Maennl: „Sie ist ein Naturtalent. Sie hat die Stimme vom lieben Gott.“