Hagen. Ja, es wird an weniger Standorten Hüft-OPs geben. Doch NRW-Gesundheitsminister Laumann liegt generell richtig mit seinem Weg.

Ein Kahlschlag wird das nicht in Südwestfalen. Schon eher ein Durchforsten – aber auch das erfolgt nicht mit dem ganz groben und schweren Gerät. Die Fallzahlen, die das Landesgesundheitsministerium bei der Krankenhausplanung NRW für Sauerland, Hagen und den angrenzenden Ennepe-Ruhr-Kreis sowie für Siegen-Wittgenstein vorgibt, haben eine positive Kernbotschaft für die Bürgerinnen und Bürger: Es wird weiter viel mehr als nur eine medizinische Grundversorgung in Südwestfalen geben. Auch hoch spezialisierte Eingriffe und Behandlungen werden weiter möglich sein. Aber es wird sich natürlich auch an vielen Stellen etwas ändern: Die neue Hüfte oder das neue Knie wird es in weniger Krankenhäusern geben. Oder aber die neurologische Behandlung. Und das ist auch gut so. Eine Spezialisierung und höhere Fallzahlen werden am Ende die medizinische Qualität steigern.

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Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) ist richtig vorgegangen. Er hat früh deutlich gemacht, wohin der Weg generell führen wird: zur Spezialisierung und Konzentration. Das hat zum Beispiel in Hagen und dem nördlichen Märkischen Kreis dazu geführt, dass sich evangelische und katholische Krankenhausträger schon im Vorfeld verständigt und den lokalen Markt dort bereinigt haben. Laumann hat in dem mehrstufigen Prozess zudem darauf gesetzt, dass die Krankenhaus-Träger eingebunden werden. Das Ergebnis: An vielen Stellen kommt es zu regional einvernehmliche Lösungen. Sein Ministerium scheut aber am Ende auch nicht den Konflikt. Dass sich die Krankenhausbetreiber in der Stadt Siegen nicht einigen konnten, führt nun dazu, dass das Land dort die medizinischen Disziplinen neu ordnet. Richtig so!