Hagen. Oberbürgermeister Erik O. Schulz brach seinen Urlaub ab, um in Hagen zu sein. Was er zum Schadenstand sagen kann und wie es weitergeht.

Hagens Oberbürgermeister Erik O. Schulz (parteilos) hat wegen des Hochwassers, das seine Stadt Hagen besonders hart traf, am Mittwoch seinen Sylt-Urlaub abgebrochen. Auf dem Weg zurück ereilten ihn Bilder und Nachrichten, die sich in ihrer Schreckenswirkung immer weiter überboten. „Ich war schockiert. Wir haben eine solche Wetterlage in den letzten 100 Jahren nicht gehabt“, sagt Schulz.

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Am Donnerstagmorgen nahm er an einer ersten Lagebesprechung nach dem Starkregen teil, bevor er Besuch von Ministerpräsident und Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) erhielt. „Zu einem detaillierten Schadensbild sind wir noch nicht in der Lage“, sagte Schulz. Es sei auch nicht "der Tag der Forderungen" an Laschet.

Die Lage in Hagen ist immer noch angespannt

Unwetter in NRW: Land unter in Hagen und Erkrath

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Das Unwetter hat den Stadtteil Hohenlimburg zu einem reißenden Fluss gemacht. Die Feuerwehr war machtlos gegen die enormen Wassermassen. 
Das Unwetter hat den Stadtteil Hohenlimburg zu einem reißenden Fluss gemacht. Die Feuerwehr war machtlos gegen die enormen Wassermassen.  © Alex Talash | Alex Talash
Der Holthauser Bach überschwemmte die Hohenlimburger Straße (hier an der Hünenpforte). 
Der Holthauser Bach überschwemmte die Hohenlimburger Straße (hier an der Hünenpforte).  © WP | Michael Kleinrensing
Die Feuerwehr zählte mehrere Hundert Einsätze. Die Stadt Hagen berief ihren Krisenstab ein.
Die Feuerwehr zählte mehrere Hundert Einsätze. Die Stadt Hagen berief ihren Krisenstab ein. © WP | Michael Kleinrensing
Wassermassen überfluteten Straßen, Keller und Gebäude.
Wassermassen überfluteten Straßen, Keller und Gebäude. © WP | Michael Kleinrensing
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) fielen über die Nacht zu Mittwoch 100 Liter Regen pro Quadratmeter - mehr als im ganzen Monat Juli üblich.
Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) fielen über die Nacht zu Mittwoch 100 Liter Regen pro Quadratmeter - mehr als im ganzen Monat Juli üblich. © WP | Michael Kleinrensing
Auch Bäume wurden durch die Wassermengen entwurzelt und stürzten um.
Auch Bäume wurden durch die Wassermengen entwurzelt und stürzten um. © WP | Michael Kleinrensing
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Gullys liefen voll.
Gullys liefen voll. © WP | Michael Kleinrensing
Der Starkregen löste eine Gerölllawine aus, die sich auf die Unternahmerstraße in Hagen ergoss.
Der Starkregen löste eine Gerölllawine aus, die sich auf die Unternahmerstraße in Hagen ergoss. © Polizei Hagen | Polizei
Die Wassermassen haben eine Hauswand eingedrückt und fließen durch das Gebäude.
Die Wassermassen haben eine Hauswand eingedrückt und fließen durch das Gebäude. © dpa | Alex Forstreuther
Blick auf eine überflutete Bahnstrecke.
Blick auf eine überflutete Bahnstrecke. © dpa | Alex Talash
Wasser fließt eine Straße hinunter.
Wasser fließt eine Straße hinunter. © dpa | Alex Talash
Feuerwehrfahrzeuge und ein PKW stehen auf einer überfluteten Straße.
Feuerwehrfahrzeuge und ein PKW stehen auf einer überfluteten Straße. © dpa | Alex Talash
Tische und Stühle sind halb von Wasser überflutet. 
Tische und Stühle sind halb von Wasser überflutet.  © dpa | Alexander Forstreuter
Autos und ein Rettungswagen sind auf einer überfluteten Straße zu sehen. 
Autos und ein Rettungswagen sind auf einer überfluteten Straße zu sehen.  © dpa | Alexander Forstreuter
Ein Feuerwehrmann steht neben einem Schlauch, mit dem Wasser im Ortsteil Hohenlimburg abgepumpt wird.
Ein Feuerwehrmann steht neben einem Schlauch, mit dem Wasser im Ortsteil Hohenlimburg abgepumpt wird. © dpa | Dieter Menne
Anwohner leiten bei Aufräumarbeiten an einer Straße im Ortsteil Hohenlimburg das ablaufende Wasser. Hier hatte Starkregen in der Nacht zu Mittwoch für teilweise chaotische Zustände gesorgt.
Anwohner leiten bei Aufräumarbeiten an einer Straße im Ortsteil Hohenlimburg das ablaufende Wasser. Hier hatte Starkregen in der Nacht zu Mittwoch für teilweise chaotische Zustände gesorgt. © dpa | Dieter Menne
Ein Mann steht auf einer überfluteten Straße im Ortsteil Hohenlimburg.
Ein Mann steht auf einer überfluteten Straße im Ortsteil Hohenlimburg. © dpa | Dieter Menne
Zwei junge Frauen gehen barfuß über eine überspülte Straße im Ortsteil Hohenlimburg. Hier hatte Starkregen für teilweise chaotische Zustände gesorgt.
Zwei junge Frauen gehen barfuß über eine überspülte Straße im Ortsteil Hohenlimburg. Hier hatte Starkregen für teilweise chaotische Zustände gesorgt. © dpa | Dieter Menne
Ein Mädchen steht an einer Straße im Ortsteil Hohenlimburg. 
Ein Mädchen steht an einer Straße im Ortsteil Hohenlimburg.  © dpa | Dieter Menne
Helfer evakuieren ein Altenheim im Ortsteil Hohenlimburg.
Helfer evakuieren ein Altenheim im Ortsteil Hohenlimburg. © dpa | Dieter Menne
Anwohner leiten bei Aufräumarbeiten an einer Straße im Ortsteil Hohenlimburg das ablaufende Wasser. Hier hatte Starkregen in der Nacht zu Mittwoch für teilweise chaotische Zustände gesorgt.
Anwohner leiten bei Aufräumarbeiten an einer Straße im Ortsteil Hohenlimburg das ablaufende Wasser. Hier hatte Starkregen in der Nacht zu Mittwoch für teilweise chaotische Zustände gesorgt. © dpa | Dieter Menne
Ein Foto der Feuerwehr Hagen zeigt eine überflutete Straße in der Stadt in Nordrhein-Westfalen. Starkregen hatte in der Nacht für schwere Schäden gesorgt. 
Ein Foto der Feuerwehr Hagen zeigt eine überflutete Straße in der Stadt in Nordrhein-Westfalen. Starkregen hatte in der Nacht für schwere Schäden gesorgt.  © dpa | Feuerwehr Hagen
Rentner Jürgen Fischer blickt aus seiner Wohnung auf die überflutete Straße vor dem Haus. Er wohnt seit 40 Jahren in dem Haus und hat sowas nach eigenen Angaben «noch nicht erlebt». 
Rentner Jürgen Fischer blickt aus seiner Wohnung auf die überflutete Straße vor dem Haus. Er wohnt seit 40 Jahren in dem Haus und hat sowas nach eigenen Angaben «noch nicht erlebt».  © dpa | Markus Klümper
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Land unter in Hagen.
Land unter in Hagen. © AFP | Ina Fassbender
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Ein Bild der Zerstörung: An einem Haus wurde eine Wand von den Fluten eingerissen.
Ein Bild der Zerstörung: An einem Haus wurde eine Wand von den Fluten eingerissen. © AFP | Ina Fassbender
Erkrath: Ein Auto, bis zum Dach im Wasser versunken, steht vor eine Garage an der überflutete Morper Allee. 
Erkrath: Ein Auto, bis zum Dach im Wasser versunken, steht vor eine Garage an der überflutete Morper Allee.  © dpa | David Young
Eine Feuerwehrfrau hält in Erkrath einen Fisch den sie auf der Strasse aufgelesen hat.
Eine Feuerwehrfrau hält in Erkrath einen Fisch den sie auf der Strasse aufgelesen hat. © dpa | David Young
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Erkrath: Blick in die überflutete Morper Allee.
Erkrath: Blick in die überflutete Morper Allee. © dpa | David Young
Erkrath: Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Straßenrand eine Wassersperre aus Sandsäcken.
Erkrath: Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Straßenrand eine Wassersperre aus Sandsäcken. © dpa | David Young
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Erkrath: Ein Hausbesitzer steht in seiner überfluteten Garage.
Erkrath: Ein Hausbesitzer steht in seiner überfluteten Garage. © dpa | David Young
Erkrath: Wasser strömt durch eine Eisenbahn-Unterführung. 
Erkrath: Wasser strömt durch eine Eisenbahn-Unterführung.  © dpa | David Young
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Die Lage in der Stadt sei noch angespannt und die Einsatzkräfte - 600 insgesamt, 200 Helfer der Bundeswehr sind seit Mittwochabend in der Stadt – seien pausenlos im Einsatz. „Die Problemlagen kommen aus allen Ecken“, sagt Schulz. Vor allem der Hagener Süden sei betroffen, eine Brücke sei abgängig, die im Bau befindliche Marktbrücke habe ihre Schalung verloren. Ob auch das Fundament betroffen sei, sei bei den bestehenden Wassermassen aber noch nicht erkennbar.

„Wir sind noch akut im Einsatz. Wir müssen für manche Orte erst wieder eine Erreichbarkeit herstellen und Bürger mit Strom und Wasser versorgen“, sagt Schulz zum Beispiel über den Hagener Süden, wo Straßen zusammengesackt sind und Dahl kaum erreichbar ist. 

Gute Nachricht: Nur ein Leichtverletzter bislang in Hagen

Doch der Oberbürgermeister versucht sich auch in Optimismus. "Wenn man die Schäden sieht, wenn man sieht, wie Autos davongespült werden und in den Geröllmassen verschwinden, dann grenzt es an ein Wunder, dass wir bisher - toi, toi, toi - nur einen Leichtverletzten zu beklagen haben." Die Pegelstände seien am Sinken, sagt Schulz. Das Ausmaß der Schäden sei erst dann sichtbar. "Aber klar ist: Wir haben in den nächsten Tagen und Wochen eine Menge, Menge Arbeit vor uns."