Menden. . Dirk Severmann arbeitet seit 13 Jahren beim Bringhof. Er weist den Weg durch das System Mülltrennung. Der 53-Jährige kauft inzwischen lieber Hochwertiges.
Mit den Jahren hat Dirk Severmann einfach einen Blick dafür bekommen. Wenn es um Abfälle und Wertstoffe geht, kann dem 53-Jährigen so schnell niemand etwas vormachen. „Was haben Sie dabei?“ ist die Frage, die der Fröndenberger im Laufe seines Arbeitstages wahrscheinlich am häufigsten stellt. Dirk Severmann ist Mitarbeiter des Bringhofes in Menden und damit zugleich auch ein Gesicht, das viele Mendener kennen. Wenn er in die Zukunft blickt, steht für ihn jetzt schon fest: „Bringhöfe wie diesen wird es auch in zehn Jahren noch geben.“
Im Schnitt rollen täglich 74 Fahrzeuge durch die Halle an der Unteren Promenade. Am Stopp-Schild begrüßt Dirk Severmann jeden Kunden. „Manche kommen tatsächlich jeden Samstag zu uns, bringen Altpapier und Pappe und gehen anschließend einkaufen.“ Der 53-Jährige setzt auf Freundlichkeit – und lobt im Gegenzug seine Kunden: „Alles nette Leute“, sagt der Mann im grünen Arbeitsdress, „und viele nehmen es mit der Mülltrennung sehr genau.“ Vor 13 Jahren kam der 53-Jährige zum Bringhof – „damals hat sich das so ergeben“. In Menden arbeitet er inzwischen seit drei Jahren. Auf die Frage hin, was ihm an seinem Job gefällt, muss er nicht lange überlegen: „Mir macht es einfach Spaß, mit Menschen umzugehen.“
Buntes Sammelsurium
Auch interessant
Wer zum Bringhof fährt, hat meist ein buntes Sammelsurium an Dingen dabei, die kaputt sind, nicht mehr gebraucht werden oder schlicht Abfall sind. In diesem Jahr waren es außergewöhnlich viele Kühlschränke. „Eine Folge des heißen Sommers“, sagt Dirk Severmann. Nach dem Blick ins Wageninnere weist er seinem Kunden den Weg zu den Containern: „Pappe und Papier können Sie direkt hier vorne abgeben“, zeigt er zur großen Presse unweit der Einfahrt. Alle Container sind mit einem Schild versehen. Fragen gibt es trotzdem immer wieder. „Kommt das Holz zum Sperrmüll?“ Auch hier kann der Fachmann sofort helfen.
Das Prinzip des Wiederverwertens, das hinter der Einrichtung Bringhof steht, gefällt Dirk Severmann. „Wo es möglich ist, bleiben Stoffe im Umlauf.“ Manchmal sorgt er aber auch selber dafür, dass noch Gutes nicht in der Müllverbrennung landet. „Wenn ich sehe, dass Leute Möbel zum Sperrmüll bringen wollen, die noch zu gebrauchen sind, gebe ich ihnen den Tipp, sie doch lieber beim Sozialkaufhaus abzugeben. Manchmal kennen sie das gar nicht und freuen sich über den Hinweis.“ Ob sich für ihn, seitdem er beim Bringhof arbeitet, auch privat etwas geändert habe? „Ich kaufe inzwischen eher hochwertige Sachen, die man nicht so schnell wegwirft“, sagt Severmann.
Ärgernis: Müll in Landschaft
Dass sich das Thema Abfall eines Tages erledigt haben könnte, daran glaubt der Fröndenberger nicht. „Es wird viel gekauft, und eben auch viel weggeworfen.“ Vieles, was bei ihm im Bringhof landet, könne zumindest noch wiederverwertet werden. Schlimm findet er, wenn trotz des Angebots immer noch Abfall in der Landschaft landet. Ein wirkungsvolles Rezept, das zu verhindern, muss wohl in Zukunft erst noch gefunden werden.