Innsbruck/Winterberg. . Cheyenne Rosenthal, 18-jährige Rennrodlerin des BSC Winterberg, triumphiert bei der JWM. In der Teamstaffel soll die nächste Goldmedaille her.

Aller guten Dinge sind drei, heißt es immer wieder. Obwohl: Gut war es nicht, was Cheyenne Rosenthal, die 18-jährige Rennrodlerin des BSC Winterberg, bei ihrer dritten Teilnahme an einer Junioren-Weltmeisterschaft zeigte. Es war – sehr gut, sensationell sogar. Denn Rosenthal raste in Innsbruck-Igls bei den Juniorinnen auf den ersten Platz und sicherte sich überraschend WM-Gold vor der Italienerin Verena Hofer sowie ihrer Mannschaftskollegin Jessica Degenhardt.

Daumen hoch: Cheyenne Rosenthal, Rennrodlerin des BSC Winterberg, holt Gold bei der JWM.
Daumen hoch: Cheyenne Rosenthal, Rennrodlerin des BSC Winterberg, holt Gold bei der JWM. © Privat

„Das Rennen war wirklich super, super spannend“, sagte Landestrainerin Katja Haupt, Nordrhein-Westfälischer Bob- und Schlittensportverband. Rosenthal brannte mit einer Spitzengeschwindigkeit von 107,74 km/h im ersten Lauf die schnellste Zeit in den Eiskanal – und leistete sich im zweiten Durchgang doch den einen oder anderen Fahrfehler. Am Ende reichte ihr Vorsprung allerdings, um bei der Siegerehrung ganz oben auf dem Treppchen stehen zu dürfen. 1:21.364 betrug ihre Gold-Zeit, Hofer wies 24 Hundertstel Sekunden Rückstand auf, Degenhardt 74 Hundertstel.

Selbst Norbert Loch tippte falsch

Unter anderem der Athletin des RRC Altenberg und Anna Berreiter vom RC Berchtesgaden hatte Chef-Bundestrainer Norbert Loch im Vorfeld zugetraut, ein gewichtiges Wörtchen bei der Vergabe der Goldmedaille mitzusprechen. Oder den zwei starken Österreicherinnen Hannah Prock und Lisa Schulte.

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Rosenthal? Weder Loch noch andere Experten hatten sie ganz oben auf dem Zettel. „Ihre Ergebnisse im Junioren-Weltcup, und bei den vorherigen JWMs, waren auch nicht so, dass sie zum Kreis der Favoritinnen zählte“, sagte Haupt. Im Training habe Rosenthal ihr Potenzial immer unter Beweis gestellt, „aber in den Rennen funktionierte es nicht“.

In Innsbruck bewies die Winterbergerin jedoch zum richtigen Zeitpunkt Nervenstärke und Können. „Mit dieser Goldmedaille hätte ich nicht gerechnet“, sagte auch Vereinsvorsitzender Jens Morgenstern, „die Hoffnung war da, aber dass Cheyenne das so durchzieht – Hut ab!“

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Anders als etwa beim Bob und beim Skeleton hat Gold bei der JWM im Rennrodeln kein automatisches Startrecht bei der „großen“ WM im Gepäck. Diese ging bereits am vergangenen Wochenende in Winterberg über die Bühne. „Aber ihr Auftritt fügt sich ins Bild und bestärkt die Hoffnungen, die wir in sie setzen“, sagte Morgenstern. Spätestens in drei bis vier Jahren werde Rosenthal eine Weltcup-Rodlerin sein.

Darum ist Deutschland favorisiert

Vorerst verfolgt sie aber ein viel aktuelleres Ziel: Durch den Titelgewinn qualifizierte sie sich für den Start in der Teamstaffel an diesem Samstag (11.45 Uhr). Goldfavoriten sind: Die Deutschen um die Junioren-Weltmeister 2019 Max Langenhan – und Cheyenne Rosenthal.