Oberhof/Winterberg. . Robin Geueke und David Gamm liegen nach der ersten Weltcup-Selektion auf Rang zwei. Winterberger haben mehr Glück als der verletzte Toni Eggert.

David Gamm klingt müde, abgekämpft. „Das Ergebnis“, sagt der Rennrodler des BSC Winterberg, „stimmt, aber ansonsten war es schwierig.“ Bei den Doppelsitzern liegt er mit seinem Partner Robin Geueke nach der ersten Selektion für den einen noch freien Platz im deutschen Weltcup-Team auf Kurs. Hinter Tobias Wendl/Tobias Arlt, die als Olympiasieger gesetzt sind, belegt das Sauerland-Doppel nach der Station in Oberhof mit 15 Punkten den zweiten Platz.

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0,391 Sekunden Rückstand hatten Geueke/Gamm nach den zwei Läufen am Dienstag auf Wendl/Arlt. Ihr Vorsprung auf die drittplatzierten Semmler/Pfeiffer betrug über eine Sekunde. Und das, „obwohl eigentlich nichts funktioniert hat“, sagt David Gamm, „im Training sind wir sechs oder sieben Mal gestürzt.“ Ihr Sturzfestival überstanden die Sauerländer allerdings unverletzt „mit nur kleinen Blessuren bei Mensch und Material“ – im Gegensatz zum deutschen Top-Doppel Toni Eggert/Sascha Benecken. Auch die Olympiadritten von Pyeongchang kippten während des Trainings an der Ausfahrt der Kurve 14 um – mit schwerwiegenden Folgen.

Nächste Station Königssee

„Toni Eggert fällt für unbestimmte Zeit aus“, teilte der Bob- und Schlittenverband für Deutschland (BSD) noch vor den Selektionsrennen am Dienstagmorgen mit. Der 30-jährige Ilsenburger sei mit dem rechten Unterschenkel so an die Bande gestoßen, dass er sich einen Bruch im Wadenbein zugezogen habe. Eggert sei bereits operiert worden und falle rund sechs Wochen aus.

Noch 99 Tage bis zur Rennrodel-WM in Winterberg

99 Tage vor der Rennrodel-WM in Winterberg (25. bis 27. Januar) nimmt das Großereignis Konturen an. Die Stadt verwandelt sich nach und nach in einen echten WM-Standort.

Der Kartenvorverkauf, die Tickets sind auf eventim.de verfügbar, laufe gut, heißt es in einer Pressemitteilung der Veltins-EisArena. Insgesamt werden 15.000 Zuschauer erwartet.

Den Weltcupauftakt (24./25. November) in Innsbruck haben Eggert/Benecken daher nicht aufgegeben. „Große Herausforderungen haben wir nie gescheut – Wir kommen zurück, darauf könnt ihr Euch verlassen!“, teilten sie mit. Bundestrainer Norbert Loch rechnet spätestens während der auf Innsbruck folgenden Nordamerika-Tour mit Rennen in Whistler, Calgary und Lake Placid mit einem Comeback des auf Grund der Olympiamedaille gesetzten Duos.

Für Geueke/Gamm und Co. geht die Weltcup-Qualifikation bereits am Samstag mit der Station am Königssee weiter. „In Oberhof hat die Bahncrew bei den hohen Temperaturen super Arbeit geleistet“, sagt Gamm, „vor allem der erste Lauf war echt schnell.“ Der Eiskanal am Königsee verfüge aber nicht über derart viele Segel wie jener in Oberhof, „hier war es fast wie in einem Tunnel, der die Kälte hielt“. Es bleibt also – schwierig.

Christian Paffe startete gehandicapt

Wie dramatisch die Selektion um vier noch freie Weltcup-Plätze bei den Herren wird, erlebte Christian Paffe, der Rennrodler des BRC Hallenberg.

Christian Paffe (hier vor einem Rennen in Winterberg) kämpft um einen Weltcup-Platz.
Christian Paffe (hier vor einem Rennen in Winterberg) kämpft um einen Weltcup-Platz. © Falk Blesken

Während Felix Loch beide Läufe in Oberhof souverän gewann, ging es hinter ihm um Hundertstel und Tausendstel. Paffe belegte Rang sechs und heimste acht Punkte ein. Er trat allerdings auch gehandicapt an. „Ich habe mir gleich am ersten Trainingstag eine Erkältung zugezogen“, sagte er. Eine Einheit musste Paffe sogar auslassen. „Es waren zwei solide Rennläufe, aber am Start bin ich nicht fit gewesen“, erklärte er und sah „Verbesserungspotenzial“.