Olsberg. . Taufe der eigens für den Wanderweg gezüchteten Sorte „Weg der Sinne“. Im purpurroten Gewand verzaubert die Königin der Blume die Rosenliebhaber
Wer aus Klein Offenseth-Sparrieshoop kommt, hat was zu erzählen. Hier herrscht die Königin der Blumen: die Rose. Sie residiert in keiner Metropole.
Nein.
Das Reich der Rose liegt in dem 2868-Seelen-Dorf im Kreis Pinneberg. Erste Adresse für Rosenliebhaber aus aller Welt. Warum? Weil die Rosenschule W. Kordes & Söhne den blumigen Hofstaat bildet und jedes Jahr mit neuen Sorten verzaubert.
Ob die aprikotfarbene Sonnenwelt, die gelbe Stuttgardia oder ganz aktuell die Rothaarsteig-Rose, die gestern Vormittag im Gutshof Schloss Bruchhausen im Rosenbogen Heidrich auf den Namen „Weg der Sinne“ getauft wurde.
Rosenzüchter Thomas Proll reist eigens aus Schleswig-Holstein an, um sein Prachtexemplar nach zweijähriger Arbeit vorzustellen. Ein edles Gewächs, das im purpurroten Gewand mit strahlend gelber Mitte auf sich aufmerksam macht. Der Agraringenieur beschreibt sie so: „Robust, naturnah, winterhart. Eine besondere Blume.“
Ranger Stefan Knippertz ist Pate
Zweifelsfrei. Eine besondere Blume, die mit dem Wasser der Ruhr, frisch von der Quelle, getauft wird. Das übernimmt als Pate Stefan Knippertz vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW, der der symbolträchtigen Blume, mal steht sie für politischen Widerstand, mal für leidenschaftliche Liebe, viel Sympathie entgegenbringt.
Der Rothaarsteig-Ranger formuliert es so: „Die offene Blüte ist nicht nur für Insekten wichtig, sondern sie zeigt auf: Wir sind offen, und wir empfangen unsere Gäste.“ Und das Quellwasser der Ruhr stehe symbolisch für die Region, in der die meisten Besucher des Rothaarsteigs leben würden: zwischen Rhein und Ruhr.
Die anfängliche Skepsis gegenüber der dornigen Pracht ist längst verflogen. Der zunächst belächelte Gedanke einer eigenen Züchtung ist längst verflogen. Der Zauber der Rose wirkt. Rosenexpertin Mechthild Heidrich aus Bruchhausen muss dies geahnt haben. Gegen alle Kritik und Widerstände hat die Initiatorin, unterstützt von der Olsberg Touristik und Stadtmarketing GmbH nicht aufgegeben und an ihre Idee geglaubt. Mit Erfolg. Wer in die Augen der Teilnehmer der Taufe schaut, sieht eines: Sie glänzen. Manche gar sind ergriffen. Die Rose „Weg der Sinne“ hält an einem herrlichen Sonntag Hof und die Menschen liegen ihr zu Füßen.
Erlebbare Landlust
„Der Rothaarsteig mache die Sehnsucht der Menschen nach Landlust auf vielfältige Weise authentisch erlebbar“, sagt Ulrike Becker, zuständig für Marketing beim Rothaarsteigverein. „Die Rose trägt die Philosophie des Weges der Sinne auf ganz besondere Weise in die heimischen Gärten.“