Hagen. . 20-Jähriger kann nur mit Mühe aus einem mehrere Meter tiefen Loch klettern, nachdem sich unter seinen Füßen die Erde aufgetan hat. Ursachensuche läuft .

Auf einmal tat sich der Boden unter seinen Füßen auf, und er rutschte in die Tiefe. Ein seltsames Szenario, das Maximilian Keim aus Hagen erlebt und überlebt hat. Unter ihm ein dunkles Nichts. Ein spektakulärer Tagesbruch neben einer Turnhalle in der Hagener Innenstadt am Donnerstagabend (unsere Zeitung berichtete gestern) machte diesen Tag für den 20-Jährigen zu einem der aufregendsten in seinem Leben. „Nein“, sagt Maximilian, der gerade beim Handballverein VfL Eintracht Hagen sein Freiwilliges Soziales Jahr absolviert, „etwas Ähnliches habe ich noch nie erlebt.“

Die E-Jugend des Vereins hatte er in der Sporthalle am Nachmittag trainiert. Dann war er mit seiner Freundin in der Fußgängerzone unterwegs – bummeln. Abends hatte er selbst Training – in einer anderen Halle mit der vierten Herren-Mannschaft des Vereins. Sein Auto hatte er im mehrgeschossigen Parkhaus unter der Sporthalle abgestellt.

„Also bin ich an dem Gebäude außen entlang in Richtung Treppenhaus gegangen“, erzählt Maximilian Keim. „Plötzlich habe ich gespürt, wie der Boden unter mir weich wurde. Und dann bin ich weggesackt.“

Bis zur Taille steckte der 20-Jährige in dem Loch. Nur mit den Ellenbogen konnte er sich am Rand halten. „Ich habe zunächst vergeblich versucht, mich hochzudrücken“, erzählt er. „Die Pflastersteine am Rande des Lochs sind nach und nach weggebrochen und in die Tiefe gestürzt.“ An einer Stelle gelang es ihm schließlich doch, aus dem rund zwei mal zwei Meter großen Krater herauszuklettern. Aus der Halle heraus verständigte er die Feuerwehr. „Er hat großes Glück gehabt, dass er nicht abgerutscht ist“, so Feuerwehrchef Heinz Jäger, „das Erdloch ist sieben bis acht Meter tief. Ein Sturz wäre lebensgefährlich gewesen.“

In Hagen ging gestern – am Tag eins nach dem Tagesbruch

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– die Ursachenforschung los. Experten des Bergbauamts in Arnsberg kamen in die Stadt. Immerhin konnten sie ausschließen, dass ein Bunker oder ein Stollen für den Erdrutsch, den Anwohner für ein Erdbeben hielten, verantwortlich waren. Was die genaue Ursache angeht, stochern sie aber im Nebel, obwohl zunächst um den Krater herum mit einem Bagger ausgeschachtet wurde. Zwischen der Fahrbahn und dem großen Gebäude, das in den 70er-Jahren in den Hang hinein gebaut wurde, befinden sich unterirdische Hohlräume, die durch eine Stahl-Beton-Konstruktion gesichert werden. Bohrungen sollen in den nächsten Tagen klären, ob Decken eventuell gebrochen sind. Möglich ist auch, dass sich alte Schalbretter, die einst an einer Stützmauer gestanden haben, im Laufe der Jahre aufgelöst haben und sich so Hohlräume gebildet haben.

Teile des Innenstadtrings, an dem sich die Turnhalle befindet, mussten komplett gesperrt werden. Wie lange diese Maßnahme anhält, steht noch nicht fest. Das Lkw-Routenkonzept, das Lastwagen bei hohen Schadstoffkonzentrationen um belastete Abschnitte herumlenkt, ist vorübergehend außer Kraft gesetzt.