Münster. . Die Landesbausparkasse in Nordrhein-Westfalen übernimmt Schwesterinstitut in Bremen im Lauf des Jahres komplett. Kurzfristig sollen keine Arbeitsplätze wegfallen. Bei der Verschmelzung muss aber noch der Gesetzgeber Geburtshilfe leisten. Die Gesellschaftsformen passen noch nicht.
Die Landesbausparkassen in Deutschland rücken enger zusammen. Noch in diesem Jahr will die LBS in Nordrhein-Westfalen die ihr noch fehlenden 25 Prozent der Anteile an der LBS Bremen von der Sparkasse Bremen übernehmen, wie LBS-West-Vorstandschef Dr. Gerhard Schlangen bei der Jahrespressekonferenz in Münster mitteilte. Die Übernahme, deren Kosten nicht näher beziffert wurden, soll rückwirkend zum 1. Januar erfolgen.
Mit 75 Prozent in Bremen beteiligt ist die LBS West seit 2001. „Wir wollen mit der Übernahme weitere Synergien nutzen“, erklärte Schlangen. Danach werde es nur noch neun Landesbausparkassen geben - die Übernahme könne „Blaupause“ sein für ein weiteres Zusammenrücken, so der Vorstandschef, der sich dafür offen zeigte: „Es wäre richtig, nur noch eine oder zwei Landesbausparkassen in Deutschland zu haben, aber das hängt von den Eigentümern ab.“
LBS verspricht sich Kosteneinsparungen im zweistelligen Millionenbereich
Kurzfristig sollen nach Schlangens Worten keine Arbeitsplätze bei der LBS Bremen wegfallen - „Sozialprogramme kosten Geld, und es gibt eine gute Zug- und Autobahnverbindung nach Münster.“ In Bremen hat die LBS 60 Beschäftigte, in Münster 750. Bei der Verschmelzung muss aber noch der Gesetzgeber Geburtshilfe leisten. Die vereinigte LBS aus NRW und Bremen muss die Rechtsform einer Aktiengesellschaft haben - die LBS West ist aber ein öffentlich-rechtliches Institut.
Zudem soll die Immobilientochter der LBS West, der größte Makler für Wohnimmobilien in NRW und der zweitgrößte bundesweit, noch in der ersten Jahreshälfte mit ihrer Schwesterorganisation bei der LBS Nord/Hannover zum größten deutschen Immobilienmakler fusionieren. Die LBS West Immobilien hat 2012 den Angaben zufolge rund 10.000 Objekte vermittelt und dabei einen Courtageumsatz von 80 Millionen Euro erzielt. Der künftige gemeinsame Standort soll Schlangen zufolge Münster sein.
Und Kosteneinsparungen im zweistelligen Millionenbereich verspricht sich die LBS von der Zusammenführung der Bauspar-Software aller Landesbausparkassen von bisher drei auf nur noch ein System unter dem Dach der Sparkassen-Finanzinformatik. Das Projekt soll 2016 abgeschlossen sein.