Hagen. Aufschieben, bis die Frau wegläuft: Warum Buchhändler Nico Bärenklau den Roman „Kleine Probleme“ von Nele Pollatschek empfiehlt.

Südwestfalen liest: Prokrastinieren – wer kennt dieses Problem nicht?! Termine und Dinge, die erledigt werden müssen immer wieder auf die lange Bank schieben. Einer, dem dieser Begriff mehr als geläufig, ja einer, der quasi die personifizierte Prokrastination ist, ist der Protagonist von Nele Pollatscheks neuem Roman „Kleine Probleme”.

Buchhändlerinnen und Buchhändler aus Südwestfalen geben für unsere Redaktion wöchentlich Expertentipps zu Lieblingsbüchern und solchen, die es werden können.

Lars ist 49 Jahre alt und hatte eigentlich einiges vor dieses Jahr, aber natürlich kam ihm immer wieder der innere Schweinehund zuvor. Auch seine Frau Johanna hat sich ihr Leben mit ihm anders vorgestellt. Nun hat auch sie zu viel von dieser Aufschieberitis und legt eine Beziehungspause ein. Vielleicht also ein Grund für Lars, seine Sachen endlich geregelt zu bekommen. Eine Liste soll bis zum Ende des Jahres abgearbeitet werden, doch bevor er sich versieht, schreiben wir den 31. Dezember und nun läuft die Zeit unerbittlich gegen Lars.

Und hier beginnt nun Nele Pollatscheks Roman – wir begleiten Lars bei seinem Unterfangen, diese Liste innerhalb kürzester Zeit abzuarbeiten, um sowohl Johanna, als auch sich selbst zu beweisen, dass er es auch anders kann. Die Aufgaben der Liste reichen dann auch von relativ profanen Dingen wie „Die Dachrinne säubern” bis hin zu Sachen wie „Den besten Roman aller Zeiten schreiben”. Viel zu einfach wäre es natürlich, die einzelnen Punkte der Liste der Reihe nach, einen nach dem anderen, abzuarbeiten. Stattdessen beobachten wir ein triumphales Scheitern auf allen Ebenen.

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