Paderborn. Der neue Erzbischof hat auf der Kathedra im Paderborner Platz genommen. Warum jetzt das Sauerland eine wichtige Rolle spielt.

Georg Schröder aus Schmallenberg ist ein bisschen aufgeregt, aber Lampenfieber hat er nicht. Der Pfarrer ist der dienstälteste Dechant im Erzbistum Paderborn. Als solcher hat er am Sonntag Nachmittag im Hohen Dom zu Paderborn stellvertretend für alle rund 780 Priester dem neuen Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz den Gehorsam gelobt. „Dieses Versprechen geht zurück auf die Priesterweihe“, sagt Dechant Schröder zu unserer Redaktion. „Dabei versprechen die Kandidaten dem Bischof und seinen Nachfolgern Ehrfurcht und Gehorsam, und dann legt der Kandidat seine Hände in die Hände des Bischofs.“

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Das Ritual wirkt mittelalterlich, und das ist es auch. Es geht zurück auf die mittelalterlichen Lehnsversprechen zwischen Feudalherrn und Untertan, zum Beispiel zwischen Fürst und Ritter. Dechant Schröder ergänzt: „Gehorsam geht von zwei Seiten, das ist keine einseitige Angelegenheit. Der, dem ich Gehorsam verspreche, hat im Gegenzug eine Verpflichtung mir gegenüber.“

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Ein bisschen aufregend ist es, aber nicht so spannend wie eine Priesterweihe.
Dechant Georg Schröder aus Schmallenberg erneuert stellvertretend für alle Paderborner Priester das Treuegelübde

Pastor Schröder sitzt im Hochchor, inmitten der hohen Geistlichkeit. Er trägt Talar, Rochett und Stola. Schröder gibt sein Versprechen gemeinsam mit Diakon Björn Kölber ab, der als Vertreter der Diakone im Erzbistum spricht. Björn Kölber kommt aus dem Pastoralverbund Bigge-Olsberg, er ist zudem Krankenhausseelsorger der LWL-Kliniken in Marsberg. Beide teilen sich folgende Worte: „Bei unserer Weihe haben wir – Priester und Diakone – dem Bischof Ehrfurcht und Gehorsam versprochen. Dies bekräftigen und erneuern wir heute stellvertretend für den gesamten Diözesanklerus.“

Pater Siegfried Modenbach vom Kohlhagen in Kirchhundem spricht im Dom für die Ordensmänner des Erzbistums. Im Bild ist er mit Dekanatsreferent Michael Kloppenburg aus Meschede zu sehen. Foto: Kai Kitschenberg/FUNKE FotoServices
Pater Siegfried Modenbach vom Kohlhagen in Kirchhundem spricht im Dom für die Ordensmänner des Erzbistums. Im Bild ist er mit Dekanatsreferent Michael Kloppenburg aus Meschede zu sehen. Foto: Kai Kitschenberg/FUNKE FotoServices © FUNKE Foto Services

Hat Georg Schröder einen Spickzettel? Nein, denn die Texte werden allen Teilnehmern vorgehalten. Da kann nichts schief gehen. Schröder: „Ein bisschen aufregend ist es, aber nicht so spannend wie eine Priesterweihe.“

Für alle Gemeindereferentinnen und Pastoralreferenten spricht ebenfalls stellvertretend eine für ihre Berufsgruppe. Dabei handelt es sich um Ursula Klauke vom Pastoralen Raum Meschede-Bestwig. Sie spricht (Auszug): „Bei unserer Sendung in den Pastoralen Dienst haben wir Pastoral-und Gemeindereferentinnen und -referenten unsere Bereitschaft bezeugt, (…) die Frohe Botschaft in Wort und Tat zu verkündigen. Dies wollen wir heute für unsere beiden Berufsgruppen stellvertretend erneut bekräftigen.“ Und auch der Sprecher für alle Ordensmänner im Erzbistum kommt aus dem Sauerland. Es handelt sich um den Pallottinerpater Siegfried Modenbach vom Geistlichen Zentrum Kohlhagen in der Gemeinde Kirchhundem. Er spricht: „Wir Ordensleute leben und arbeiten sehr gern im Erzbistum Paderborn. Heute bitten wir Sie um Ihr Vertrauen. Wir wünschen uns mit Ihnen eine gute, geschwisterliche Zusammenarbeit im Dienst an den Menschen unseres Erzbistums.“

Erzbischof Udo Markus Bentz antwortete allen gemeinsam: „Der Herr segne euch und alle, die in der Seelsorge an den Menschen tätig sind. Er helfe uns allen, für das Volk Gottes zu sorgen und es auf dem Weg des Heils zu führen.“ Danach tauschte er mit den Vertretern der geistlichen Berufe den Friedensgruß aus.

Dompropst Göbel hatte zuvor die lateinische Ernennungsurkunde des Papstes auf Deutsch verlesen. Die Eltern des neuen Erzbischofs saßen in der ersten Reihe und hören zu. Beim Satz „Mit Freuden stelle ich fest, dass Du der rechtmäßige Erzbischof von Paderborn bist“ rinnen dem Vater die Tränen über die Wangen.