Düsseldorf/Olpe. Fachkräfte in den ländlichen Raum zu locken, ist nicht einfach. Südwestfalen startet dafür jetzt ein Projekt: die Arbeitgeberschmiede.

Wenn offizielle Vertreterinnen und Vertreter Südwestfalens nach Düsseldorf fahren, dann hat das oft einen positiven Hintergrund: Es gibt Geld. So auch an diesem Donnerstag: Sieben Förderbescheide in Gesamthöhe von 3,1 Millionen Euro übergab NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur (Grüne), damit Südwestfalen sich in Zukunft noch deutlicher als attraktive Region für Facharbeiter präsentieren kann. Das Projekt dahinter trägt den Namen Arbeitgeberschmiede. Das Geld stammt aus Mitteln der Europäischen Union und des Landes.

Mit der Arbeitgeberschmiede wollen die Südwestfalen Agentur und sechs weitere Institutionen die Region als lebenswerte Job-Region bekannter machen. Die vielen, häufig mittelständisch geprägten Unternehmen sollen dabei unterstützt werden, sich als tolle Arbeitgeber zu positionieren, um so noch besser neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewinnen und etablierte Fachkräfte zu halten.

Ministerin Neubaur: Region auf das nächste Level heben

„Jede Region in Nordrhein-Westfalen hat ihre eigenen Stärken und Potenziale. Sie eint jedoch das Bestreben, sich bestmöglich als attraktiver, nachhaltiger und wettbewerbsfähiger Wirtschaftsstandort aufzustellen. Mit dem Projektaufruf Regio.NRW – Transformation unterstützen wir die Regionen dabei“, sagte Ministerin Neubaur einer Pressemitteilung der Südwestfalen Agentur zufolge bei der Übergabe der Förderbescheide. „Mit der Arbeitgeberschmiede setzt sich die Region dafür ein, angesichts großer technologischer Umbrüche die Attraktivität der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber in Südwestfalen auf das nächste Level zu heben und so dringend benötigte Fachkräfte in der Region zu sichern“, so die Ministerin weiter.

Der Rückhalt für die Arbeitgeberschmiede ist nach Angaben der Südwestfalen Agentur groß: Mehr als 30 Institutionen der Region haben demnach ihr Interesse bekundet, beim Projekt mitzuwirken. Die Federführung und Projektleitung liegt bei der Südwestfalen Agentur. Sie erhält im Rahmen des Gesamtvorhabens eine Zuwendung in Höhe von mehr als 1,2 Mio. Euro. Weitere 1,9 Millionen Euro verteilen sich auf die sechs Projektpartner: die agentur mark GmbH, Wirtschaftsförderung des Kreises Siegen-Wittgenstein, Wirtschaftsförderung Kreis Soest GmbH, Fachhochschule Südwestfalen, Hochschule Hamm-Lippstadt und die Universität Siegen.

Ziel: Als Top-Arbeitgeberregion bekannt werden

Alle wollen nun arbeitsteilig in Impuls-Laboren neue Modelle entwickeln, wie Unternehmen ihre Kompetenzen als Arbeitgeber stärken können. Dabei soll es beispielsweise um die Bedürfnisse und Erwartungen der Generation Z gehen oder um Fragen der Gewinnung und Integration (ausländischer) Fachkräfte. Daneben ist eine Online-Plattform als zentrale Informationsquelle für Unternehmen geplant. Auf dieser sollen sie vorhandene Angebote regionaler Partner zur Stärkung der Arbeitgeberattraktivität und neue Unterstützungsangebote leicht finden. „Das Thema Fachkräfte ist für Südwestfalen ein zentraler Erfolgsfaktor: Wie können wir als Top-Arbeitgeberregion bekannt werden? Und was kann jedes einzelne Unternehmen dafür tun? Darum geht es in der Arbeitgeberschmiede Südwestfalen“, sagte Projektleiterin Saskia Haardt-Cerff von der Südwestfalen Agentur.

Marie Ting, Leiterin des Regionalmarketings der Südwestfalen Agentur, betonte: „Das gemeinsame Vorgehen zeigt, dass es sich auszahlt, mit vielen klugen Ideen und Köpfen in der Region zu kooperieren, um zukunftsträchtige Projekte wie dieses auf die Beine stellen zu können.“