Hagen. Viele Menschen ergreifen die Initiative und organisieren Spenden und Transporte für die vom Erdbeben betroffenen Menschen in der Türkei.

Nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien rollt auch in der Region die Hilfe an. Zwar sind noch keine heimischen Kräfte bei den Rettungstrupps der Hilfsorganisationen wie Rotes Kreuz, Johanniter oder Technisches Hilfswerk (THW), aber in vielen Städten starten Spendensammlungen.

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Zum Beispiel Hagen: Hier, in der Stadt, in der die türkische Gemeinschaft mehr als 10.000 Menschen zählt, werden gleich an mehreren Stellen Spenden gesammelt. Hier originalverpackt, dort auch gebrauchte Ware. Einer der Helfer an dem Sammelpunkt in der Sedanstraße ist Diyar Pektar (27), der berichtet, wie betroffen seine eigene Familie ist: „Der Cousin meiner Mutter ist tot, seine Frau liegt auch unter den Trümmern“

In Wetter sammelt die Ditib-Gemeinde Geldspenden und von Menden aus werden zwei Transporte mit benötigten Hilfsgütern in die Türkei geschickt. Nach dem ersten Erdbeben, erzählt ein Helfer aus Wetter, habe er seine Mutter in der Türkei angerufen, um sich zu versichern, dass ihr nichts passiert sei. Er bekomme Fotos und Videos zugeschickt, die zeigten, dass das komplette Dorf, in dem seine Mutter wohne, zerstört sei.

In Siegen sammeln das „Internationale Zentrum“ und die Ditib-Gemeinde Geld- als auch Sachspenden wie Decken oder Winterkleidung.

Die Inhaber mehrerer Dönerläden in Arnsberg und Sundern haben ihre gesamten Tageseinnahmen gespendet oder sammeln Sachspenden. Diese gingen sortiert und beschriftet nach Werl, von wo aus bereits am Montag ein erster Transport mit Hilfsgütern in die betroffene Region in der Türkei aufbrach. Der Anatolische Kulturverein Sundern hat in seinem Vereinsheim eine Sammelstelle eingerichtet, in der benötigte Güter für die Opfer in der Türkei angenommen werden.

Die großen Hilfsorganisationen sondieren indes, wie sie am besten vor Ort helfen können. Johanniter und Malteser haben Erkundungs-Teams in die Türkei entsendet. Das Technische Hilfswerk (THW) schickt ein 50-köpfiges Bergungsteam. Das DRK stimmt sich mit dem Roten Halbmond ab.