Olpe/Berlin. Im Bundestag wird bald der Parlamentskreis Schützenwesen gegründet. Federführend sind zwei Politiker aus dem Sauerland.

Die Interessen der Schützen sollen bald im Bundestag noch besser vertreten werden. Auf Initiative des CDU-Bundestagsabgeordneten Florian Müller (Olpe/Märkischer Kreis) soll am 8. November in Berlin der Parlamentskreis Schützenwesen aus der Taufe gehoben werden.

„Wir wollen das Schützenwesen stärker in der Berliner Politik verankern“, sagte Müller dieser Zeitung. Den Schützen falle vor allem im ländlichen Raum eine große integrierende Funktion zu, betonte der 35-jährige Politiker. „Sie stärken den gesellschaftlichen Zusammenhalt, sagte er.“

Ein Parlamentskreis ist ein informeller, fraktionsübergreifender Zusammenschluss von Abgeordneten mit gleichen Interessen. Er hat keine offiziellen Befugnisse. Es gibt solche Kreise beispielsweise zum Thema Fahrrad, Pferd und Automobiles Kulturgut.

„Sozialer Dreh- und Angelpunkt“

„Schützenvereine und Schützenbruderschaften blicken auf eine bewegte Geschichte und lange Tradition zurück – ganz gleich, ob Traditionsvereine oder dem Sportschützentum zugewandte Vereine“, schreibt Müller in seiner Einladung an die anderen Abgeordneten (liegt dieser Zeitung vor). Die Schützen bildeten häufig den „ortstragende Verein und wirken mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit weit über das Schützenwesen hinein in die Gesellschaft, sind sozialer Dreh- und Angelpunkt in den Städten und im ländlichen Raum“.

Nicht umsonst sei das Schützenwesen 2015 in das bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. „Dieser Bedeutung muss auch in Berlin die entsprechende bundespolitische Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Unterstützung entgegengebracht werden – nicht zuletzt durch eine Begleitung im Deutschen Bundestag.“

Offen für alle Parteien des demokratischen Spektrums

Federführend bei der Gründung des Parlamentskreises sind bisher neben Florian Müller nur CDU-Bundestagsabgeordnete: Anne König (Borken; Präsidentin der Frauenschützen Münsterland), Carsten Brodesser (Oberbergischer Kreis) und Paul Ziemiak (Märkischer Kreis), nach eigenen Angaben seit mehr als 20 Jahren Mitglied im Iserlohner Bürger Schützen Verein (IBSV).

Der Parlamentskreis stehe aber „allen Parteien des demokratischen Spektrums offen“, sagte Müller. Bisher gebe es bereits rund 30 Anmeldungen für den Gründungstermin in der Parlamentarischen Gesellschaft in Berlin – auch aus der SPD. Und CDU-Chef Friedrich Merz sei auch dabei. Vielleicht erscheint er auch – wie von den Einladenden gewünscht – mit der passenden Kopfbedeckung.