Hagen. Die schlimmste Phase der Pandemie scheint vorbei: Wir zeigen, wie unterschiedlich Kreise und Städte bei Toten und Infektionen betroffen waren.

Der Vergleich wirkt dramatisch: Bis Anfang des Jahres wurden in knapp zwei Jahren Corona-Pandemie gut 250.000 Infektionen in den zwölf Städten und Kreisen des Regierungsbezirks Arnsberg gezählt. Seitdem, in einem knappen halben Jahr , ist die die Zahl auf gut eine Millionen gestiegen – eine Vervierfachung. Dass diese dramatisch wirkenden Zahlen eben kein Drama ausgelöst haben, dass – im Gegenteil – fast alle Corona-Regeln aufgehoben sind und wir weitgehend so leben wie vor der Pandemie, zeigt: All die Corona-Werte, die Sieben-Tage-Inzidenzen, deren Ausschläge unseren Alltag über Monate bestimmt haben, haben ihre Schrecken komplett verloren. Auch wenn Corona noch nicht vorbei ist, eine Bilanz für die Region:

Verstorbene: Immer noch sterben täglich Menschen an oder mit dem Coronavirus. Aber die Entwicklung hat sich von den Infektionszahlen entkoppelt: Gut 4000 Corona-Tote im Regierungsbezirk Arnsberg mussten bis Anfang des Jahres gezählt werden, jetzt sind es gut 5000. Ein Anstieg um 25 Prozent, während die Zahl der gemeldete Infektionen im gleichen Zeitraum um 400 Prozent gestiegen ist.

Vergleich der Kreise/Städte: Hamm hat bisher pro 100. 000 Einwohner die meisten Infektionen zu verzeichnen und Hagen die meisten Toten (siehe Grafik). Gerade im Vergleich Hagen/Siegen-Wittgenstein sieht man aber, wie unterschiedlich die Folgen des Virus regional waren: Die Zahl der Corona-Toten pro 100.000 Einwohner ist in Siegen-Wittgenstein viel geringer, auch wenn man bei der Zahl der Infektionen eng beieinander liegt.

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Die Krankenhaus-Situation: Lange wurde mit Bangen auf die Situation in den Krankenhäusern geschaut: Können sie die Pandemie bewältigen? Aktuell sieht es ruhig aus. Die Hospitalisierungsinzidenz liegt bei 1,99. Das heißt: von 100.000 Menschen in NRW mussten zwei in den vergangenen sieben Tage mit einer Corona-Infektion behandelt werden. Und nur 2,9 Prozent aller Intensivbetten sind mit Covid-Patienten belegt, im Hochsauerlandkreis, im Kreis Soest und im Ennepe-Ruhr-Kreis müssen aktuell gar keine Covid-Intensivpatienten behandelt werden.

Die Impfquote: Für die einzelnen Kreise und Großstädte gibt es keine Vergleichszahlen zu Impfquoten. Für ganz NRW gilt: 79,1 Prozent der Gesamtbevölkerung sind vollständig geimpft, bei den Über-60-Jährigen sind es sogar 91 Prozent, bei den 5- bis 17-Jährigen knapp 47 Prozent. Die erste Auffrischungsimpfung (Booster) haben inzwischen gut 60 Prozent der NRW-Bürger, die zweite allerdings erst 6,6 Prozent.