Hagen. Viele Menschen wollen helfen angesichts der schrecklichen Bilder aus der Ukraine. Aber wie klappt das am besten? Ein Experte gibt Ratschläge.
Die Menschen in der Region wollen helfen: Angesichts der Bilder des Krieges in der Ukraine, angesichts von Hunderttausenden, die auf der Flucht sind, wurden in vielen Städten und Dörfern schon Hilfsaktionen gestartet. Doch sind die wirklich immer hilfreich? Wie hilft man am besten?
Burkhard Wilke, Geschäftsführer und wissenschaftlicher Leiter des „Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen“ (DZI) will die lokalen Hilfsaktionen in keinem Fall generell kritisieren. „Wenn die Initiatoren tatsächlich direkten Kontakt in die Ukraine oder in die Flüchtlingsgebiete haben und genau wissen, was dort benötigt wird, dann kann das hilfreich sein“, sagt er. „Wir wissen etwa von Exil-Ukrainern, die diese Verbindungen haben. Initiativen, die dagegen erst einmal vermeintlich benötigte Hilfsgüter sammelten und dann mögliche Abnehmer in den betroffenen Gebieten suchten, seien kontraproduktiv.
„Wir haben zuletzt bei der Flutkatastrophe gesehen, wie aufwändig und oft auch teuer der Transport oder die Lagerung von Sachspenden sind“, sagt Wilke. „Wenn sie dann auch nicht benötigt werden, ist auch die Enttäuschung bei den Spendern groß.“
Geldspenden seien dagegen fast immer hilfreich. „Es gibt verschiedene etablierte Organisationen , die in der Ukraine und in den Grenzgebieten schon länger aktiv sind und genau wissen, was benötigt wird“, sagt der DZI-Geschäftsführer. Sein Institut vergibt das Deutsche Spendensiegel, das sich die Organisationen jährlich neu erarbeiten müssen und das wiederum von der Stiftung Warentest als wichtiges Kriterium für einen effektiven Spendeneinsatz bewertet wird.
Speziell für den Ukraine-Krieg hat das DZI eine Liste mit rund 30 zertifizierten Organisationen zusammengestellt: www.dzi.de