Düsseldorf/Lüdenscheid. Die Sperrung der A 45 bei Lüdenscheid ist Thema im Verkehrsausschuss des Landes. Warum eine schnelle Alternative für Pendler nicht ins Sicht ist.
Eine schnelle Alternative zur gesperrten Autobahn 45 ist für Pendler nicht in Sicht. Die Züge der von der Flutkatastrophe betroffenen Volmetalbahn können wahrscheinlich erst im Dezember wieder fahren. Das machte ein Vertreter der Deutschen Bahn am Mittwoch im Verkehrsausschuss des NRW-Landtags deutlich. Unter anderem müssten 700 bis 800 Meter Bahndamm erneuert werden. Zudem seien aufwendige Abstützungsmaßnahmen erforderlich. Das dauere unter normalen Umständen drei bis vier Jahre. In diesem Fall könne man es in 16 Monaten schaffen.
NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) versicherte erneut, dass die Landesregierung alles unternehme, um die Probleme im Raum Lüdenscheid zu lösen. „Die Menschen können sich auf unsere Unterstützung verlassen“, sagte sie. Ein Raumordnungsverfahren für den Ersatzneubau der Talbrücke Rahmede sei nicht nötig. Einen neuen Sachstand konnte Brandes allerdings nicht übermitteln.
Autobahn-Direktorin sagt Teilnahme ab
Denn erst am Montag hatten sich alle relevanten Akteure wegen der gesperrten Sauerlandlinie zu einem Spitzentreffen zusammengefunden. Wahrscheinlich auch deshalb sagte Elfriede Sauerwein-Braksiek, Direktorin der Niederlassung Westfalen der Autobahn GmbH, eine Teilnahme an der Sitzung des Ausschusses ab. Weil sie sich aber am Montag noch in Lüdenscheid unter anderem mit dem dortigen Bürgermeister, dem grünen Landtagsabgeordneten Arndt Klocke und Politikern aus der Region getroffen hatte, unterstellten ihr Vertreter der CDU und der FDP „Wahlkampf für die Grünen“, was die Grünen selbstverständlich zurückwiesen.
Situation ist unerträglich
Gordan Dudas, SPD-Abgeordneter aus der Region, kritisierte, dass seit der vorherigen Ausschuss-Sitzung „nichts Wesentliches“ passiert sei. Dabei sei die Situation der Menschen vor Ort „unerträglich“. Er forderte die Einrichtung eines Hilfsfonds für die Betroffenen und lud die Fachpolitiker aus dem Landtag zur nächsten Sitzung nach Lüdenscheid ein. Die Region benötige dringend finanzielle Unterstützung. Erste Unternehmen überlegten, den Standort zu verlassen. Ähnliches gelte für Fachpersonal etwa in Krankenhäusern. Dudas sprach sich zudem für die Einrichtung einer Info-Stelle vor Ort für Betroffene mit Ansprechpartnern von Bund und Land aus. Arndt Klocke schlug ebenfalls eine bündelnde Koordinationsstelle vor, in der alle Anfragen zusammenlaufen können. Das fanden die Vertreter der anderen Parteien gut. Der Rest war Wahlkampf – und hilft niemandem.