Hagen/Den Haag. Der Sommer kommt - und die Corona-Aussichten sind freundlich. Zum Wochenende gibt es fast flächendeckend mehr Freiheiten- außer in einer Stadt.

Tag für Tag geht es einen Schritt weiter in Richtung Normalität nach all den Monaten der großen Corona-Beschränkungen. Das gilt für Südwestfalen genauso wie für die Niederlande. Ein kleiner Überblick.

Südwestfalen

Am Freitag machen die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe noch einmal einen großen Schritt nach vorn. Sie rutschen dann in die Stufe 1 der Corona-Schutzverordnung – und die bringt weitere Lockerungen. Dort dürfen dann auch wieder private Partys stattfinden: Zum Beispiel zum Geburtstag dürfen im Garten wieder 100 Gäste ohne Maske und Mindestabstand feiern, drinnen immerhin 50.

Am Samstag dann wird sich der Hochsauerlandkreis in die Stufe 1 einreihen: Denn seit Donnerstag ist klar, dass die Sieben-Tage-Inzidenz nun fünf Werktage hintereinander konstant unter 35 geblieben ist.

Ab diesem Freitag werden die Lockerungen sogar noch größer ausfallen als die, die bislang schon zum Beispiel der Ennepe-Ruhr-Kreis und der Kreis Soest als „Einser-Gebiete“ genießen durften. Denn auch die landesweite Sieben-Tage-Inzidenz liegt inzwischen stabil fünf Tage unter 35. Und das ist der Schlüssel dazu, dass in der Stufe 1 auch in der Innen-Gastronomie und bei Kontaktsport – ob draußen oder in der Halle – die Test-Pflicht entfällt. Und dass es auch weitere Lockerungen bei Kulturveranstaltungen gibt. Bei denen sind dann unter bestimmten Voraussetzungen auch mehr als 1000 Zuschauer möglich.

Der Märkische Kreis und Dortmund kommen am Freitag zudem in Stufe 2, dort können also auch wieder die Restaurants innen (mit Negativ-Test) öffnen. Allein in Hagen muss man sich noch ein wenig gedulden, es läuft noch nicht mal der Countdown für Stufe 2. Am Donnerstag lag der Wert bei 50,9 – als einzige NRW-Kommune liegt Hagen damit noch über dem Grenzwert

Und um Hagen wird es bald ziemlich einsam in der Stufe 3 der Coronaschutzverordnung, die die größten Einschränkungen beinhaltet: Ab Samstag wird nur noch Bonn in der gleichen Stufe sein, alle anderen der insgesamt 53 Kreise und kreisfreien Städten liegen dann mindestens in Stufe 2. Die Mehrheit – nämlich ganz 38 Kreise und kreisfreie Städte – liegen dann sogar in Stufe 1 mit den größten Lockerungen.

Die Übersicht für die Region:

aktuell in Stufe 1:

  • Ennepe-Ruhr-Kreis: aktuelle Inzidenz: 18,8
  • Kreis Soest: 22,9

künftig in Stufe 1:

  • Kreis Siegen-Wittgenstein: 23,1, ab Freitag
  • Kreis Olpe: 15,7, ab Freitag
  • Hochsauerlandkreis: 24,6, ab Samstag
  • Kreis Unna: 21,8 ab Samstag

Stufe 2:

  • Märkischer Kreis, 30,0, ab Freitag
  • Dortmund: 23, 8, Stufe 2 ab Freitag

Stufe 3:

  • Hagen: 50,9

Die Niederlande

Erleichterung für die Niederlande gibt es schon ab Donnerstag: Die Niederlande haben Deutschland vom Hochrisikogebiet zum einfachen Risikogebiet – dem sogenannten Code Gelb – heruntergestuft. Damit entfällt am Donnerstag auch die bislang geltende PCR-Testpflicht bei Einreise aus NRW sowie die dringende Quarantäneempfehlung der niederländischen Regierung. Das ist nicht nur für Reisewillige aus NRW wichtig, es lässt auch die Tourismusbranche in den Niederlanden aufatmen.

Die beliebte Ferienregion Zeeland freut sich schon auf „die Deutschen“, wie Ruurt van der Wel sagt. Der Regionalmanager des niederländischen Branchenverbands Hiswa-Recron ist für die Küstenregion im Süden der Niederlande zuständig und weiß, wie wichtig Gäste aus Deutschland für den Tourismus vor Ort sind. „Wir haben schon sehr lange darauf gewartet, dass Deutschland endlich den Code Gelb bekommt“, so van der Wel. „Wir vermissen die deutschen Gäste, sie sorgen für eine besondere Atmosphäre in Zeeland.“

Unterdessen kommt seitens der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei der Aufruf zur Vorsicht. „Die geforderten PCR-Tests waren für die Bürgerinnen und Bürger aufwendig und kostspielig“, so NRW-Europaminister Stephan Holthoff-Pförtner. „Noch aber müssen wir weiter vorsichtig sein, damit wir die Pandemie schnell und sicher hinter uns lassen.“