Hagen. Die Hausärzte haben mit den Impfungen begonnen. Der Fortschritt in den Kreisen ist unterschiedlich. Bald kommen die 77- und 78-Jährigen dran.

Erst seit Dienstag wird auch in den Hausarztpraxen gegen das Coronavirus geimpft. Und auch wenn die zunächst zugeteilten Impfdosen pro Praxis sehr gering erscheinen, zeigt sich, dass durch die Masse der Praxen Schwung in die Impfkampagne kommen kann: So erhielten in den zwölf Städten und Kreisen des Regierungsbezirks Arnsberg binnen zwei Tagen 15.482 Menschen durch ihre Hausärzte die Erstimpfung.

Zum Vergleich: In den gut 95 Tagen zuvor haben mobile Impfteams und die Impfzentren insgesamt 439.903 Menschen mit der ersten Spritze versorgen können. Rein rechnerisch ist der Tages-Wert bei den Hausärzten (ca. 7700 Impfungen pro Tag) bislang deutlich höher als bei den Impfzentren und mobilen Impfteams (ca. 4700 pro Tag) oder bei den Impfzentren allein (ca. 6400 pro Tag).

Jetzt braucht es noch mehr Impfstoff

Und Dr. Volker Schrage, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) ist sich sicher, dass das Tempo weiter erhöht werden kann: „Jetzt braucht es nur noch ausreichend Impfstoff.“ Bei den Hausärzten nach einem Impftermin zu fragen, ist noch nicht sinnvoll. Sie schauen selbst ihre Karteien durch und gehen auf Patienten zu. Um eine Überlastung der Hausarztpraxen zu vermeiden, bittet die KVWL auf Anrufe in den jeweiligen Praxen zu verzichten.

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Setzt man die bisher durch Hausärzte erteilten Impfungen ins Verhältnis zur Bevölkerungszahl, dann haben die Kreise Olpe und Unna die besten Hausarzt-Impfquoten, Auf dem letzten Platz liegt der Märkische Kreis (siehe Tabelle unten).

Vergabe für Jahrgang 1941 läuft, 1942 und 1943 folgen

Positiv fällt das Fazit der KVWL zu der Vergabe der über das Osterwochenende kurzfristig frei gewordenen Impfstoffe des Herstellers Astrazeneca aus. Insgesamt habe man innerhalb eines Tages so 168.000 Impftermine im Gebiet der KVWL an Über-60-Jährige vergeben können. „Wir sind sehr zufrieden mit dem bisherigen Ablauf der Terminbuchungen. Das System hat dem großen Ansturm an den Osterfeiertagen standgehalten und läuft stabil. So soll es weitergehen“, erklärt der KVWL-Vorstand.

Tatsächlich, so ein Test unserer Redaktion, läuft die Terminbuchung über den telefonischen und digitalen Weg aktuell reibungslos. Denn seit Dienstag ist die Terminbuchung für Bürger des Jahrgangs 1941 frei. Seitdem wurden rund 80.000 Termine vergeben.

Auch für die Jahrgänge 1942 und 1943 rückt die Corona-Schutzimpfung in NRW nun in greifbare Nähe. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe teilte mit, die Anmeldung für beide Jahrgänge sei ab Freitag möglich. Die Impfung werde dann „relativ zeitnah“ erfolgen.

>> ÜBERSICHT: So impfen die Hausärzte in den Kreisen

  • 1. Kreis Olpe: 984 Erstimpfungen bei Hausärzten seit 6. April (0,7% der Gesamtbevölkerung) / 28.875 Impfungen seit 27. Dezember insgesamt
  • 2. Kreis Unna: 2745 (0,7%) / 49.514
  • 3. Kreis Siegen-Wittgenstein: 1511 (0,6%) / 32.652
  • 4. Kreis Soest: 1572 (0,6 %) / 42.193
  • 5. Ennepe-Ruhr-Kreis: 580 (0,5%) / 37.648
  • 6. Herne: 730 (0,5%) /19.729
  • 7. Hochsauerlandkreis: 987 (0,4 %) / 34.858
  • 8. Hagen: 752 (0,4 %) / 33.521
  • 9. Bochum: 1448 (0,4%) / 48.834
  • 10. Dortmund: 1856 (0,3 %) / 56.128
  • 11. Hamm: 65 (0,3 %) / 22.065
  • 12. Märkischer Kreis: 852 (0,2%) / 49.538