Hagen/Siegen. Starker Schneefall und Eisglätte haben am Dienstagmorgen zu langen Staus auf der Sauerlandlinie zwischen Hagen und dem hessischen Teil geführt.

Der erneute Wintereinbruch hat am Dienstagmorgen zu langen Staus auf der Sauerlandlinie geführt. Nach starkem Schneefall und Eisglätte stockte der Verkehr auf der Autobahn 45 zwischen dem Kreuz Hagen bis zur hessischen Landesgrenze auf einer Länge von 60 Kilometern. Gegen Mittag, so Kristine Purschke von der zuständigen Polizei in Dortmund, entspannte sich die Lage zunehmend.

Zuvor hatte es nach Angaben der Polizeisprecherin ab 6 Uhr am Morgen „einen Unfall nach dem anderen“ gegeben, „glücklicherweise aber blieb es nur bei Blechschäden“. Fahrzeuge seien auf glattem Untergrund in Leitplanken gerauscht, so mancher Lkw hätte es nicht „die Berge hoch“ geschafft und blockierte daraufhin die Fahrbahn.

Bis zu 20 Zentimeter Neuschnee

Beispielsweise im Bereich der A45-Anschlussstelle Siegen-Süd, wo sich zwei Lkw quer gestellt hatten. In den Höhenlagen von Sauer- und Siegerland wurden bis zu 20 Zentimeter Neuschnee gemessen.

Nach Angaben der Autobahn Westfalen waren die Autobahnmeistereien Lüdenscheid, Freudenberg und Ehringshausen seit Montagabend auf der Sauerlandlinie pausenlos im Einsatz, um die Fahrbahnen abzustreuen und von Schnee zu befreien. „Alles, was geht, ist jetzt draußen“, sagte Christian Heer von der Autobahnmeisterei Freudenberg.

„Entsprechende Bereifung wählen!“

Die Dortmunder Polizeisprecherin Kristine Purschke appellierte mit Blick auf die kommenden Tage an alle Verkehrsteilnehmer, stets eine „den Straßenverhältnissen angepasste Fahrweise und eine entsprechende Bereifung“ zu wählen.

Womöglich hatte sich nach milden Märztagen schon mancher Fahrer für einen Wechsel von Winter- auf Sommerreifen entschieden. Und dabei eine wichtige Wetter-Regel außer Acht gelassen: „Der April macht, was er will.“

Ohne Winterreifen: Das Auto stehen lassen

Diese Vermutung wird durch Beobachtungen der Straßenwärter bestätigt: „Es scheint so, als haben bereits viele Lkw- und Pkw-Fahrer die Sommerreifen aufgezogen“, so Uwe Neuhaus von der Autobahnmeisterei Lüdenscheid, „viele Fahrzeuge kommen ins Schlingern und können die Anstiege nicht bewältigen.“

Der dringende Rat von Autobahn-Westfalen-Sprecherin Anke Bruch: „Wer seine Winterreifen bereits verstaut hat, der sollte Mittwochvormittag – wenn möglich – das Auto stehen lassen.“

Es bleibt zunächst winterlich

Meteorologe Malte Witt vom Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge bleibt es zunächst winterlich: „Sie sollten Handschuhe, Mütze und Schneeschieber noch nicht einmotten.“

Nach Schneeregen, Graupelschauern und vereinzelten Gewittern am Dienstagnachmittag soll es in der kommenden frostigen Nacht und am Mittwochmorgen bis ins Flachland schneien. „Dort sind ein bis fünf Zentimeter Neuschnee durchaus drin.“ In Höhenlagen natürlich mehr.

Ein Tief über Skandinavien

Dabei wird es sehr frisch und ungemütlich: „Der Begriff Polarluft trifft die Situation sehr gut“, sagt Witt, „die Luftmassen kommen aus der Polarregion. Genauer: Ein Tief über Skandinavien führt gradlinig zu uns.“

Nach einem Tief kommt bekanntlich irgendwann auch wieder ein Hoch. Aber: „Nur allmählich wird es wieder etwas wärmer“, so Witt: „In Richtung Donnerstag, Freitag sind Temperaturen zwischen 8 und 12 Grad möglich. Mehr aber auch nicht.“