Hagen/Sauerland. Sie werden die US-Präsidentschaftswahl wohl nicht entscheide, aber dennoch leben viele viele Amerikaner in der Region. Die Übersicht.
Die ganze Welt schaut am Dienstag auf die USA, um die Präsidentschaftswahlen zu verfolgen – auch die Menschen in unserer Region. Insbesondere dürfte dies für die 1400 Frauen und Männer gelten, die – Stand 31. Dezember 2019 – im Regierungsbezirk Arnsberg leben und die US-amerikanische Staatsbürgerschaft haben.
Schaut man auf die zwölf Landkreise und kreisfreien Städte, dann sieht man erhebliche Unterscheide: Im Sauerland sind es eher wenige US-Bürger, in Richtung Ruhrgebiet werden es mehr nach den aktuellen Zahlen des Statistischen Landesamtes IT.NRW.:
- 1. Dortmund: 330 US-Bürger
- 2. Bochum: 240
- 3. Kreis Siegen-Wittgenstein: 135
- 4. Märkischer Kreis: 130
- 5. Ennepe-Ruhr-Kreis: 125
- 6. Kreis Soest: 105
- 7. Hagen: 90
- 8. Kreis Unna: 90
- 9. Hochsauerlandkreis: 55
- 10. Hamm: 45
- 11. Herne: 35
- 12. Kreis Olpe: 30
Wie viele von ihnen nun wahlberechtigt sind und dann auch tatsächlich an der US-Präsidentenwahl zwischen Amtsinhaber Donald Traum und Herausforderer Joe Biden teilnehmen, das kann die Statistik nicht aussagen. Wahlentscheidend werden die Amerikaner in unserer Region aber wohl ohnehin nicht sein. Sie stellen bei rund 3,5 Millionen Einwohnern im Regierungsbezirk Arnsberg und dort insgesamt rund 524.400 Ausländern eine kleine Gruppe.
Insgesamt lebten Ende 2019 14.250 US-Amerikaner in Nordrhein-Westfalen – gut 90 Prozent davon waren älter als 18 Jahre und damit potenziell wahlberechtigt. Die US-Bürger machen damit nur knapp ein Prozent aller Ausländer in NRW aus.
Sehr gespannt schaut in seiner Geburtsstadt Menden Jim Boeven (53) auf die Wahlen in dem Land, im dem der Schauspieler seit 17 Jahren lebt. Derzeit ist der Mann, der bereits im Tatort oder bei Schtonk zu sehen war, im Sauerland. Hier arbeitet er an Synchronisierungs-Aufträgen. Er ist skeptisch, ob ein neuer Präsident Joe Biden die Lage beruhigen kann, die Denkweise Gut gegen Böse habe die USA gespalten. „Das Parteiensystem kann so nicht mehr funktionieren“, ist sich Boeven sicher. Proteste und weitere soziale Unruhen sind aus seiner Sicht nicht ausgeschlossen. „Die Grundaggressivität ist extrem hoch“, sagt Jim Boeven.
Zurückkehren in die Wahlheimat will Jim Boeven aber auf jeden Fall. Wer einmal die amerikanische Lebensweise erlebt hat, könne sich – trotz aller gesellschaftlicher Herausforderungen – nur schwer vorstellen, dauerhaft wieder nach Europa zurückzukehren.