Soest. Klimaaktivisten von „Extinction Rebellion“ haben für die Sperrung der Soester Innenstadt gesorgt. Hat die nicht angemeldete Aktion ein Nachspiel?
Aktivisten der Gruppe „Extinction Rebellion“ haben in der Soester Innenstadt für eine stärkere Klimapolitik der Stadt demonstriert. Etwa 40 Personen blockierten am Samstag den Potsdamer Platz mit Blumenbeeten und Spruchbändern, teilte die Polizei Soest mit. Die Aktivisten wollten mit ihrer spontanen Aktion Teile der Innenstadt für den Autoverkehr sperren. Sie brachten Blumenbeete in Europaletten mit oder schütteten selbst ein Beet aus Steinen, Erde und Pflanzen auf. Die Polizei sperrte gegen 12 Uhr die Zufahrten zum Potsdamer Platz und leitete den Auto- und Busverkehr für mehr als vier Stunden um.
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Obwohl die Versammlung unangemeldet war und selbst auf Nachfrage der Beamten kein Leiter festgestellt werden konnte, wie Polizeisprecher Wolfgang Lückenkemper auf Anfrage bestätigte, schützten die Einsatzkräfte vor Ort die Veranstaltung entsprechend. „Das Recht zu demonstrieren ist nichtsdestotrotz ein hohes und schützenswertes Gut“, betonte der Sprecher, „es ist alles friedlich abgelaufen.“ Die Teilnahme an einer spontanen Versammlung sei nicht strafbar.
Demo in Soest: Polizei nimmt 70-Jährigen in Gewahrsam
Gegen einen 70 Jahre alten Mann, der mehrfach mit seinem Auto in die Sperrung fuhr und versuchte, die Versammlung zu stören, sprach die Polizei einen Platzverweis aus und nahm ihn bis zum Ende der Demo um 16.30 Uhr in Gewahrsam, so Lückenkemper. „Die Demonstranten waren aber zu keinen Zeitpunkt deswegen in Gefahr.“
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Von den Beamten als „Wortführer“ identifizierten Demo-Teilnehmern, nahm die Polizei die Personalien auf. Derzeit werde noch geprüft, ob es gegen sie eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsrecht geben wird: „Das werden wir ihnen aber wahrscheinlich nicht nachweisen können, weil alle angaben, spontan bei der Demo gewesen zu sein“, erklärt Lückenkemper. Die aufgebauten Blumenbeete räumte der Bauhof der Stadt Soest nach dem Ende der Veranstaltung wieder ab.
Aktivisten von „Extinction Rebellion“ demonstrieren auch in Dortmund und Wuppertal
Auch in Dortmund und Wuppertal gab es am Wochenende ähnliche Aktionen der Gruppe „Extinction Rebellion“. Die Klimaaktivisten wollen nach eigenen Angaben mit „friedlichem Ungehorsam auf den drohenden Klimakollaps und das massive Artensterben“ hinweisen. Die Bewegung agiert weltweit.