Hagen/Sauerland. In der Region wurden im ersten Halbjahr weniger Gewerbe angemeldet als 2019. Die Rangliste der Kreise und Städte zeigt die Unterschiede.

Die Zahl der Gewerbeanmeldungen im Regierungsbezirk Arnsberg ist im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Welche Folgen das Coronavirus auf die heimische Wirtschaft hat, zeigt sich deutlich in der vom Statistischen Landesamt IT.NRW aktuell veröffentlichten Statistik:

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Bis auf die kreisfreien Städte Dortmund mit insgesamt 1890 Gewerbeanmeldungen (+10,9 Prozent), Bochum (1375, +9,5 Prozent) und Hamm (623, +1,8 Prozent) verzeichneten alle Kreise im Regierungsbezirk Arnsberg Rückgänge bei den Anmeldungen. Von Januar bis Juni 2020 wurden im Vergleich zum Vorjahr 16,1 Prozent weniger Gewerbe in der Region abgemeldet.

Trotz Corona: Mehr Gewerbeanmeldungen in Eslohe und Hallenberg im HSK

Positive Ausreißer bei der Zahl der Gewerbeanmeldungen sind zwei Gemeinden aus dem Hochsauerlandkreis: Eslohe verzeichnete mit insgesamt 32 neu angemeldeten Gewerben, davon sogar 25 Betriebsgründungen, den höchsten prozentualen Anstieg mit +77,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gefolgt von Hallenberg mit insgesamt 31 Anmeldungen (bzw. +72,2 Prozent). Insgesamt verliert der HSK jedoch 6,2 Prozent bei den Gewerbeanmeldungen.

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Zeitgleich meldeten in Eslohe 29 ihr Gewerbe ab, darunter sogar 14 Aufgaben eines Betriebs. Im Vergleich zu 2019 sind das 93,3 Prozent. Mit 28 Aufgaben (bzw. +86,7 Prozent) ist die Stadt Balve aus dem Märkischen Kreis in dieser Kategorie ebenfalls weit oben. Spitzenreiter ist Erndtebrück aus dem Kreis Siegen-Wittgenstein: Insgesamt mussten 12 Gewerbetreibende hier aufgeben, das sind 100 Prozent gegenüber dem Vorjahr, wie es in der Statistik des Landesbetrieb IT.NRW beziffert ist.

Die Rangliste: Dortmund und Bochum vorne, Siegen-Wittgenstein auf dem letzten Platz

Bei den Gewerbeanmeldungen in den Kreisen und kreisfreien Städten des Regierungsbezirks Arnsberg ergibt – gemessen an den prozentualen Veränderungen – sich folgende Rangliste:

  • Dortmund – 1890 Anmeldungen insgesamt (+10,9 Prozent Veränderung im Vergleich 2019)
  • Bochum – 1375 (+9,5 Prozent)
  • Hamm – 623 (+1,8 Prozent)
  • Hagen – 658 (-1,2 Prozent)
  • Kreis Soest – 1067 (-1,7 Prozent)
  • Kreis Olpe – 500 (-2,3 Prozent)
  • Ennepe-Ruhr-Kreis – 1129 (-2,6 Prozent)
  • Märkischer Kreis – 1389 (-3,4 Prozent)
  • Kreis Unna – 1299 (-6,1 Prozent)
  • Hochsauerlandkreis – 886 (-6,2)
  • Herne – 619 (-10,4 Prozent)
  • Kreis Siegen-Wittgenstein – 948 (-12,8 Prozent)

Eine ausführliche Liste zu allen Gemeinden in der Region kann im Internet auf der Website des Landesbetriebs IT.NRW heruntergeladen werden.

Folge von Corona: Mehr Anmeldungen von Kurierdiensten in NRW

Landesweit verzeichneten das Baugewerbe (-26,4 Prozent) und das Gastgewerbe (-25,8 Prozent) im Vergleich zum ersten Halbjahr 2019 die höchsten Rückgänge bei den Anmeldungen in NRW, wie es in einer Mitteilung von IT.NRW heißt. In dem Zeitraum von Januar bis Juni 2020 entfielen die höchsten Rückgänge bei den Abmeldungen auf das Baugewerbe (-27,7 Prozent) und den Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen (-18,3 Prozent).

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Die Zahl der Anmeldungen in den Wirtschaftsbereichen Post-, Kurier- und Expressdiensten ist in NRW um 89 Prozent überdurchschnittlich gestiegen, sowie bei der Herstellung von Textilien und Bekleidung (74,4 Prozent) und im Sozialwesen (ohne Heime; 78,8 Prozent).