Bestwig. Freizeitparks in Corona-Zeiten: Im Fort Fun Abenteuerland wird alles getan, um den Besuchern einen möglichst unbeschwerten Tag zu ermöglichen.

Nanu, sind im Fort Fun Abenteuerland in Bestwig-Wasserfall die „Los Wochos“ ausgerufen? Ein Mexikaner mit Sombrero und Poncho empfängt die Besucher am Haupteingang und ruft ihnen zu: „Immer schön 1,50 Meter Abstand halten – ansonsten haue ich Euch mit dem Kaktus.“ Sagt’s und zeigt auf seinen Eineinhalb-Meter-Stab in der Hand, an dessen Ende ein stacheliger Plastik-Kaktus klebt.

Auch interessant

Die Angesprochenen lächeln. Ramon Julio Maria di Santo, so der Name des Park-Azteken, hat sein Ziel erreicht: „Ich bin das Corona-Frühwarnsystem, bringe den Gästen mit viel Humor nahe, dass sie die Hygiene- und Abstandsregeln einhalten.“

Ohne Maske in weiten Teilen des Parks

Der Besuch in einem Freizeitpark lebt von der Unbeschwertheit. Ein auf den ersten Blick schwieriges Unterfangen in einer Zeit der allgemeinen Verunsicherung. Doch die Fort-Fun-Verantwortlichen geben sich alle Mühe, dass die Menschen für einige Stunden auf andere Gedanken kommen.

Nicht nur Fort-Fun-Marketing-Chef Dijamant Neziraj schwärmt von der traumhaften Landschaft rund um den Freizeitpark. Die Sehnsucht der Menschen in der Corona-Krise nach Natur und der Weite des ländlichen Raums spielt dem Freizeitpark in die Karten.
Nicht nur Fort-Fun-Marketing-Chef Dijamant Neziraj schwärmt von der traumhaften Landschaft rund um den Freizeitpark. Die Sehnsucht der Menschen in der Corona-Krise nach Natur und der Weite des ländlichen Raums spielt dem Freizeitpark in die Karten. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Nicht nur dadurch, dass in weiten Teilen des Geländes – mit Zustimmung der Behörden – auf das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes verzichtet werden kann. Nur im überdachten Bereich herrscht Maskenpflicht. „Die Besucher können, wenn sie die Regeln befolgen, relativ viel Freiheit genießen“, sagt Marketing-Chef Dijamant Neziraj. Der Werbespruch vom „Freiheitpark“ hält auch in Corona-Zeiten.

In einer einzigartigen Landschaft

„Wir merken sehr wohl, dass die Menschen wieder raus wollen, etwas erleben wollen“, sagt Neziraj weiter. Dabei spielt dem Park im Sauerland in die Karten, dass die Bundesbürger in der Krise die Natur, die Weite des ländlichen Raums wiederentdeckt haben. „Schauen Sie sich diese Landschaft an“, sagt Neziraj und blickt in die Ferne. Man kann sich nicht satt sehen.

Auch interessant

Besonders die kleinen Gäste können sich an Park-Maskottchen Funny Fux jr. nicht satt sehen. Viele wollen seine Hände schütteln oder sich an ihn lehnen und kuscheln. Doch das ist in Corona-Zeiten passé: „Funny Fux jr. lebt von der Nähe. Auch wenn das derzeit nicht möglich ist, freuen sich Jung und Alt, trotzdem mich zu sehen“, sagt Pavesan Sivasunthram.

Ein Erinnerungsfoto für die Parkbesucher

Der 20-Jährige schlüpft Tag für Tag in das Fuchs-Kostüm und spürt die Freude bei Besuchern. Ein Mädchen flüstert ihm aus der Ferne ins Ohr, dass sie ihm einen Keks schenken möchte. In Corona-Zeiten darf Funny Fux jr. die Gabe zwar nicht annehmen, er macht die Kleine aber mit einem Erinnerungsfoto glücklich. Winkend und mit Daumen nach oben.

Auch interessant

Keine Menschenansammlungen

Damit der schweigende Gute-Laune-Bär im Fuchs-Kostüm keine größeren Menschenansammlungen auslöst, hat er einen Bodyguard an der Seite, der mit launigen Worten auf das Abstandhalten hinweist. Mal ist es ein Park-Offizieller, mal ist es Ramon Julio Maria di Santo, hinter dem sich Straßen-Entertainer Steffen Nitsche (30) verbirgt.

Und dann die Hände zum Himmel: Park-Maskottchen Funny Fux jr. mit (von links) Mats, Eva, Josefine und Ben.
Und dann die Hände zum Himmel: Park-Maskottchen Funny Fux jr. mit (von links) Mats, Eva, Josefine und Ben. © FUNKE Foto Services | Olaf Fuhrmann

Der sauerländische Mexikaner übersetzt Fragen ins „Füchsische“, wie er sagt. Oder erklärt, dass das Maskottchen auch mal Pause machen muss.

Kopfbedeckung muss zwischendurch mal ab

„Es ist in dem Kostüm auch bei Hitze erträglich“, sagt Pavesan Sivasunthram. Und doch: Die Kopfbedeckung muss zwischendurch mal ab. Zeit, um frische Luft zu genießen. Ramon Julio Maria de Santo findet auch hier radebrechend warme Worte: „Er muss mal in den Kuhlschrank.“