Schwelm. Abi in Ausnahmezeiten: Lisa König, Schülerin in Schwelm, über offene Fenster im Prüfungsraum und den Plan für den Ball vor Weihnachten.
Abi in Corona-Zeiten: Knapp 90.000 junge Menschen haben am Dienstag ihre erste Abitur-Klausur absolviert. Eine davon ist Lisa König (18), die das Märkische Gymnasium in Schwelm besucht. Sie schreibt Klausuren in ihren Leistungskursen Biologie und Pädagogik und zudem in Mathe. Deutsch hat sie als mündliche Prüfung.
Abitur in der Corona-Krise: Wie lief die erste Klausur ab?
Es gab an der Schule je einen markierten Ein- und Ausgang. Wir mussten einzeln hereinkommen. Auf dem Boden waren gelbe Pfeile aufgeklebt, die uns in den Prüfungsraum geführt haben. Eigentlich sind wir 18 Schülerinnen und Schüler im Bio-Leistungskurs, aber wegen Corona ist er aufgeteilt worden, so dass wir zu neunt in dem Raum waren. Wo die anderen ihre Klausur geschrieben haben, weiß ich ehrlich gesagt gar nicht. Als ich dann einmal auf meinem Platz saß, war eigentlich alles wie bei einer ganz normalen Klausur. Wir mussten keinen Mundschutz tragen und hatten von 9 bis 13.15 Uhr Zeit. Was noch auffällig war: Das Fenster musste die ganze Zeit offen bleiben. Zunächst auch die Tür. Die ist dann aber geschlossen worden, weil ich so im Durchzug saß.
Was haben Sie nach der Klausur gemacht?
Wir sollten nach der Abgabe der Klausur sofort das Schulgebäude verlassen und dann auch umgehend nach Hause gehen. Aber das hat nicht 100-prozentig geklappt. Weil man natürlich mit den anderen reden wollte, um zu fragen, wie es denn gelaufen ist. Aber wir haben zumindest größtenteils versucht, die Abstände einzuhalten.
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Die Abi-Prüfungen starten später als geplant. Sie hatten durch Corona mehr Zeit zum Lernen. Ein Vor- oder Nachteil?
Ja, in der Tat. Ich wäre jetzt eigentlich schon fast fertig mit den Prüfungen. Letztlich war es gut, dass wir mehr Zeit hatten. Denn am Anfang war es durch die ganzen Unsicherheiten wegen der Corona-Pandemie echt schwierig, sich auf das Lernen zu konzentrieren. Da haben die drei zusätzlichen Wochen Zeit doch sehr geholfen. Es ist schon blöd, dass wir all das, was auch zum Abitur gehört, nicht machen können: Kein Chaos-Tag, kein Abi-Ball. Aber wir haben mit der Veranstaltungshalle schon gesprochen und einen Termin für Dezember klargemacht. Dann wollen wir den Abi-Ball nachholen.