Möhnesee/Arnsberg. 24-jähriger Arnsberger verunglückt mit Motorrad tödlich am Möhnesee. Einen Tag zuvor ähnlicher Unfall an fast selber Stelle und zur selben Zeit.
Zu einem schweren Verkehrsunfall ist es am späten Sonntagnachmittag in der Gemeinde Möhnesse. Ein 24-jähriger Arnsberger befuhr gegen 17.30 Uhr die Forststraße - sie verbindet den See über Neuhaus mit der Landstraße in Richtung Breitenbruch. In einer Rechtskurve bei St. Meinolf zwischen dem Südufer des Möhnesees und Wilhelmsruh stürzte er mit seiner Suzuki und rutschte unter den entgegenkommenden PKW einer 66-jährigen Fahrerin aus Soest.
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Trotz soforteingeleiteter Reanimationsmaßnahmen verstarb der Kradfahrer noch am Unfallort. Ein Rettungshubschrauber war ebenfalls im Einsatz.
Verunglückter war Schützenkönig
Am Tag danach zeugen Markierungen der Polizei auf der Straße vom Unfall - und ein am Straßenrand aufgestelltes Holzkreuz. Eine Kerze und Blumen sind zum Gedenken an den verstorbenen jungen Mann beigelegt. Neben Familie und Freunden trauert ein ganzer Arnsberger Ortsteil. Der Verunglückte war der Schützenkönig einer Arnsberger Schützenvereinigung.
Ähnlicher Unfall einen Tag zuvor
Die Polizei steht nun vor einem Rätsel: Einen Tag zuvor am Samstag hatte es nämlich fast zu selben Zeit und fast an der selben Stelle einen ähnlichen Unfall gegeben. Auch hier war ein Motorradfahrer auf der Forststraße bei St. Meinolf am späten Nachmittag in den Gegenverkehr geraten.
In einer langgezogenen Rechtskurve war ein 28-jähriger Ahlener vom Möhnesee kommend aus noch ungeklärter Ursache frontal mit einem Audi zusammengestoßen. Der Motorradfahrer wurde vor die Fahrerseite des im Ausweichmanöver befindlichen Autos geschleudert und blieb ohne Lebenszeichen am Boden liegen.
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Unfallopfer reanimiert
Die Polizei berichtete von kurzzeitigem Herzstillstand. Qualifizierte Ersthelfer hätten den Motorradfahrer aber mit einer Herzdruckmassage reanimieren können. Nach einer dreiviertelstündigen Behandlung flog der Rettungshubschrauber „Christoph 8“ das Unfallopfer in eine Spezialklinik nach Dortmund. Der Mann schwerbte da in akuter Lebensgefahr.
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Gutachter am Unfallort
Die Unfallspuren wiesen da nicht auf große Geschwindigkeit des Motorradfahrers hin. Die Fahrzeuge wurden bei beiden Unfällen von der Staatsanwaltschaft zur weiteren Spurensicherung beschlagnahmt. So wie am Samstag wird nun auch für den Unfall am Sonntag ein Gutachter den Unfallort genauer unter die Lupe nehmen müssen.
Lichteinfall wird untersucht
„Auch der Lichteinfall könnte eine Rolle gespielt haben“, sagt Wolfgang Lückenkemper, Sprecher der Polizei des Kreises Soest, „es ist ja schon verwunderlich, dass beide Motorradfahrer an dieser Stelle in den Gegenverkehr geraten sind“. Möglicherweise könnten Rodungsarbeiten hier zu besonderen Sonneneinstrahlungen und Sichtbeeinträchtigungen geführt haben. „Wenn das so wäre, müssten wir überlegen, ob man Verkehrsteilnehmer an dieser Stelle warnen muss“, so Lückenkemper.
Tatsächlich ist der Abschnitt der Straße gegenüber dem Vorjahr kaum noch wiederzuerkennen: Der Abschnitt - es handelt sich um die erste langkurvige Abfahrt auf dem Weg vom Möhnesee zum Tal bei Neuhaus - stand im Vorjahr noch in dichtem Wald. Jetzt ist am Straßenrand nahezu der komplette Wald gerodet worden. In Fahrtrichtung vom Möhnesee kommend kann Verkehrsteilnehmern in den späten Nachmittagsstunden an der Unfallstelle die Sonne im Gesicht stehen.